BERLIN. Bundesbildungsministerin Karin Prien (CDU) hat den Mitarbeitern ihres Hauses die Anordnung erteilt, sich ab sofort wieder an die klassischen Rechtschreibregeln zu halten. In offiziellen E-Mails, Vermerken und Gesetzesvorlagen sollen sie auf das Gender-Sternchen, den Unterstrich und das Binnen-I verzichten. Das gelte auch für die interne Kommunikation.
Bei einer internen Personalversammlung gab die 60jährige die Änderung bekannt. Laut Bild-Zeitung sagte sie dabei, daß sie „ganz klar“ anweise, daß „aus unserem Haus nach den Regeln des Rechtschreibrates kommuniziert wird und wir inklusiv schreiben, aber eben ohne Sternchen und Binnen-I“.
Zuvor hatte sie betont, sie sehe es als „Aufgabe dieses Ministeriums“ an, „auch für all jene Politik zu machen, die zu oft und wieder zunehmend an den Rand der Gesellschaft gedrängt werden“. Dies wolle sie aber „nicht als Aktivistin machen, sondern aus der Sache heraus für das Recht jeder einzelnen Person“. Prien hatte, als sie noch Bildungsministerin in Schleswig-Holstein war, das Schild „Kein Ort für Neonazis“ an ihrer Behörde anbringen lassen – eine Plakette der linksradikalen Amadeu-Antonio-Stiftung.
Prien will Sinn ihres Handelns nachweisen
„Inklusive Sprache“ bedeutet, daß Prien grundsätzlich nicht mehr das generische Maskulinum, also zum Beispiel „Lehrer“, erlaubt, sondern nur noch die Nennung beider Geschlechter: „Lehrerinnen und Lehrer“ – eine Form des Genderns ohne Sonderzeichen. Das aus der Gender-Ideologie stammende Wort „Lehrer*innen“ soll dafür weichen.
Prien erinnerte auf der Versammlung daran, „daß wir für die Bürgerinnen und Bürger da sind“. Deshalb gelte es, „in Kommunikation und Umgang adressatengerecht“ vorzugehen – und daran zu denken, „immer wieder die Sinnhaftigkeit unseres Handelns nachzuweisen“. (fh)