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„Europa nun auf sich allein gestellt“: Joschka Fischer fordert Rückkehr der Wehrpflicht – auch für Frauen

„Europa nun auf sich allein gestellt“: Joschka Fischer fordert Rückkehr der Wehrpflicht – auch für Frauen

„Europa nun auf sich allein gestellt“: Joschka Fischer fordert Rückkehr der Wehrpflicht – auch für Frauen

Ex-Außenminister Joschka Fischer: Er wünscht sich Wehrhaftigkeit von Deutschland
Ex-Außenminister Joschka Fischer: Er wünscht sich Wehrhaftigkeit von Deutschland
Ex-Außenminister Joschka Fischer (Grüne): Er wünscht sich Wehrhaftigkeit von Deutschland Foto: picture alliance / Geisler-Fotopress | Christoph Hardt
„Europa nun auf sich allein gestellt“
 

Joschka Fischer fordert Rückkehr der Wehrpflicht – auch für Frauen

Joschka Fischer fordert einen europäischen Atomschutzschirm, die Rückkehr der Wehrpflicht und mehr Geld für die Bundeswehr. Europa müsse sich unabhängiger von den USA machen – auch wenn harte Jahre bevorstünden.
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BERLIN. Angesichts der aktuellen geopolitischen Lage hat sich der frühere Außenminister Joschka Fischer (Grüne) für einen stärkeren europäischen Atomschutzschirm ausgesprochen. Zudem fordert er die Wiedereinführung der Wehrpflicht sowie eine deutliche Erhöhung des deutschen Wehretats.

Fischer hält einen erweiterten Nuklearschutz für Europa für unverzichtbar – insbesondere angesichts möglicher nuklearer Drohungen aus Rußland. Im Interview mit dem Stern erklärte er, daß die EU gemeinsam mit den Nuklearmächten Frankreich und Großbritannien verhandeln solle, um den bestehenden Schutz zu verbessern. „Europa muß diese Option haben“, betonte er.

Obwohl Fischer einst die Abschaffung der Wehrpflicht befürwortete, hält er dies nun für einen Fehler, den es zu korrigieren gilt. „Die Wehrpflicht muß zurückkehren – für beide Geschlechter. Ohne diesen Schritt werden wir Europas Sicherheit nicht gewährleisten können“, sagte er. Auch beim Verteidigungsetat sieht Fischer dringenden Handlungsbedarf, ohne jedoch eine konkrete Zielmarke zu nennen: „Die derzeitigen zwei Prozent genügen nicht.“

Fischer sieht Rückzug der USA

Fischer kann sich zudem eine Beteiligung der Bundeswehr an einer internationalen Friedenstruppe in der Ukraine vorstellen. Dies hänge jedoch von den politischen Rahmenbedingungen und dem Ausgang möglicher Verhandlungen ab. „Deutschland ist ein großes Land und muß seinen Beitrag zur Sicherheit leisten“, erklärte er.

Ein diplomatischer Eklat beim jüngsten Besuch des ukrainischen Präsidenten in Washington deutet für Fischer darauf hin, daß sich die USA aus Europa zurückziehen könnten. „Faktisch war dies ein erster Schritt in Richtung Rückzug der USA. Europa steht nun auf sich allein gestellt“, so seine Einschätzung. Dennoch warnt Fischer davor, die transatlantischen Beziehungen aufzugeben, und zeigt sich optimistisch: „Unsere Partnerschaft wird Trump überstehen. Es kommen harte Jahre, aber manchmal muß man einfach durchhalten.“ (rr)

Ex-Außenminister Joschka Fischer (Grüne): Er wünscht sich Wehrhaftigkeit von Deutschland Foto: picture alliance / Geisler-Fotopress | Christoph Hardt
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