BERLIN. Philipp Ruch, Chef des Zentrums für Politische Schönheit, hat erklärt, sein Verein habe die Störung des ARD-„Sommerinterviews“ mit Alice Weidel in Absprache mit der ARD und der Berliner Polizei durchgeführt. „Ich würde gar nicht von einer Störaktion reden, sondern von einer Verschönerungsaktion.“ Gemeinsam mit den lautstarken Demonstranten habe er „so etwas wie den Fernsehmoment des Jahres geschaffen, in enger Kooperation mit der ARD“, sagte Ruch im Podcast von Paul Ronzheimer, dem Vize-Chefredakteuer der Bild-Zeitung.
Unfassbare Szenen beim ARD-Sommerinterview mit Alice Weidel: Linksradikale Chaoten brüllen die ganze Zeit „Scheiß AfD“ und stören mit Hupen und Trommeln. Der Sender verlegt nicht in ein Studio, der Moderator ordnet die Störung nicht ein, der Ton wird nicht abgeregelt. pic.twitter.com/2z8ruhs9cq
— Dieter Stein (@Dieter_Stein) July 20, 2025
Zudem sagte Ruch auf die Frage, wie der Bus mit dem Lautsprecher direkt vor das ARD-Studio gelangen konnte: „Ich will jetzt keine Details nennen, aber in enger Absprache mit der Berliner Polizei konnten wir dort eigentlich machen, was wir vorhatten.“
Polizei und ARD antworten nicht
Im Nachgang leitete die Polizei zwei Ordnungswidrigkeitsverfahren gegen Ruch ein. Die Behörde begründete das damit, daß die Protestkundgebung nicht angemeldet wurde, weshalb ein Verstoß gegen das Berliner Versammlungsrecht vorliege.
Auf Nachfrage der JUNGEN FREIHEIT wollte sich ein Sprecher der Berliner Polizei nicht zu Ruchs Behauptungen äußern und teilte mit, „daß die Bearbeitung von umfangreichen, nicht tagesaktuellen Medienanfragen mehrere Tage in Anspruch nehmen kann“. Die ARD bestritt die Behauptungen Ruchs.
Bereits vor den Äußerungen Ruchs hatte die AfD eine Wiederholung des ARD-„Sommerinterviews“ mit Weidel gefordert. „In einer solchen Situation hätte die ARD für ein faires, ungestörtes Interview ins Studio ausweichen müssen“, sagte AfD-Fraktionsvize Markus Frohnmaier. „Ich erwarte, daß das Gespräch unter fairen Bedingungen wiederholt wird.“ (st)