REGENSBURG. Gloria Fürstin von Thurn und Taxis hat sich dazu bekannt, die AfD-Vorsitzende Alice Weidel nicht von den „Thurn und Taxis Schloßfestspielen“ ausgeladen zu haben. Dies hatte die Schlagersängerin Vicky Leandros gefordert. Sonst würde sie nicht im fürstlichen Schloß Emmeram auftreten. Auch die Catering-Firma und der Veranstalter setzten die Adlige unter Druck. Doch die blieb standhaft.
„Ich habe als privaten Gast meine Freundin Alice Weidel eingeladen“, sagte die 65jährige bei Nius Live am Dienstagmorgen. Nachdem die Künstlerin mit Boykott gedroht hatte, versuchte Gloria sie am Telefon umzustimmen: „Doch ich habe schnell gemerkt: Mit der war nicht zu diskutieren.“ Stattdessen habe die 72jährige gedroht, von der Bühne ein Statement gegen die AfD vorzulesen. Die Fürstin vermutet, daß unter den Leandros-Fans viele AfD-Anhänger seien: „Ich habe mir gedacht, die kann doch nicht ihre eigenen Fans beleidigen.“
Auf Vorschlag von Weidel habe man sich dann darauf geeinigt, im Schloß zu bleiben. Zunächst war es nur ein kleiner Kreis: Weidel, Gloria und deren Bruder. Später entschieden, so schilderte es die Fürstin, 25 Personen auf die Show zu verzichteten, stattdessen im Salon zusammenzusitzen und sich bei Sekt nett miteinander zu unterhalten. Fotos von dem Beisammensein sind inzwischen der Bild-Zeitung zugespielt worden, die sich darüber empört, daß Leandros „hintergangen“ worden sei. Weidel habe sich, so die Boulevardzeitung, angeblich im Schloß „versteckt“ – diese Behauptung ist nach den Äußerungen der Hausherrin widerlegt.
Gloria: „Frau Dr. Weidel hat sich sehr wohlgefühlt“
„Es war sehr fröhlich. Frau Dr. Weidel hat sich sehr wohlgefühlt bei uns. Wir haben Riesen-Spaß gehabt“, berichtete die Fürstin. Sie ergänzte: „Wir haben halt bedauert, daß die Künstlerin sich so ungeschickt geäußert hat. Und wir haben noch mehr bedauert, daß der Veranstalter sich so hat unter Druck setzen lassen.“
Die AfD-Vorsitzende habe auf die Drohungen sehr entspannt reagiert. Sie sei das gewohnt, habe sie Gloria nach deren Worten gesagt. Von Weidel sei der Vorschlag gekommen: „Komm Gloria, laß das. Wir machen uns einen schönen Abend im Schloß. Wir brauchen nicht rauszugehen.“ Die Fürstin ergänzte: „Genauso haben wir es gemacht. Es war viel schöner so. Sie war nicht diesem Spießrutenlauf ausgesetzt. Ich wollte ihr ein paar schöne Stunden gönnen, und das haben wir auch geschafft.“ (fh)