MALTA. Die EU-Asylagentur hat einen Einbruch der Zahl an Asylanträgen für das vergangene Jahr gemeldet. In den 29 Mitgliedstaaten sowie in Norwegen und der Schweiz wurden 1.014.000 entsprechende Gesuche registriert, das sind genau 100.000 weniger als 2023, teilte die Behörde mit Sitz in Malta in ihrem Jahresbericht mit.
Besonders stark war der Rückgang der Asylanträge in Deutschland. Während sich die Zahl in der EU um elf Prozent verringerte, waren es in der Bundesrepublik 29 Prozent. Dort wurden etwa 237.000 Erstanträge gestellt. Das entspricht einem Minus von rund 92.000 Asylgesuchen. Trotzdem bleibt die Bundesrepublik weiter das Hauptzielland von Migranten.
Migranten stammen meist aus Syrien
In Spanien, Italien und Frankreich sind die Zahlen hingegen stabil geblieben. Sie verzeichneten etwa 169.000 (Spanien) beziehungsweise 159.000 (Frankreich und Italien) Asylanträge.
Die meisten Antragsteller stammten im vergangenen Jahr aus Syrien, Afghanistan, Venezuela und der Türkei. Die Anerkennungsquote blieb mit 42 Prozent im Vergleich zu 2023 etwa gleich. Allerdings wurde den Einwanderern nun häufiger der Flüchtlingsstatus statt nur subsidiärer Schutz gewährt.
Ukrainer stellen mehr Asylanträge
Laut der EU-Asylagentur stammten 48 Prozent aller Antragsteller aus Ländern mit einer geringen Aussicht darauf, in Europa Schutz zu erhalten. Dazu gehörten Bangladesch, Marokko und Tunesien. Der Antrag von Einwanderern aus solchen Staaten werde in der Regel in vier von fünf Fällen abgelehnt.
Besonders stark ist zudem die Zahl der Asylgesuche von Ukrainern gestiegen. Die stellten 2024 im Vergleich zum Vorjahr 90 Prozent mehr solcher Anträge. Die Hälfte von ihnen bat in Frankreich um Schutz, ein Viertel in Polen. (zit)