BERLIN/NEW YORK. Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) soll Vorsitzende der UN-Generalversammlung werden. Ein entsprechender Kabinettsbeschluß der Noch-Bundesregierung sei bereits auf den Weg gebracht, wie die Nachrichtenagentur dpa berichtete. Demnach habe sich die Ampel auf Baerbock als deutsche Kandidatin für das Amt bei den Vereinten Nationen geeinigt.
Die UN-Generalversammlung mit Sitz in New York City soll die Grünen-Politikerin Anfang Juni wählen, im September soll sie ihr neues Amt antreten. Die Dienstzeit ist auf ein Jahr begrenzt. Baerbock werde ab der Amtsübernahme ihr Mandat im Bundestag niederlegen, berichtet die dpa. Zu Baerbocks kommenden Aufgaben gehört die Leitung und Organisation der UN-Generalversammlung.
Baerbocks UN-Gehalt wird vom deutschen Steuerzahler bezahlt
Die bisherige Außenministerin würde bei der Amtsübernahme – die als höchstwahrscheinlich gilt – den ehemaligen kamerunischen Ministerpräsidenten Philémon Yang ablösen. Es wäre das erste Mal seit Jahrzehnten, daß ein Deutscher den Posten erhält. 1980 trat für die Bundesrepublik UN-Botschafter Rüdiger von Wechmar und 1987 für die DDR der ehemalige UN-Botschafter Peter Florin das Amt an.
Anfang März hatte Baerbock unter Berufung auf persönliche Gründe angekündigt, in der kommenden Grünen-Bundestagsfraktion keine führende Position mehr einnehmen zu wollen. Die Außenministerin war 2021 die erste Kanzlerkandidatin der Grünen.
Der Vorsitzende der UN-Generalversammlung erhält kein Festgehalt von den Vereinten Nationen. Das Herkunftsland des jeweiligen Vorsitzenden ist dafür zuständig, seinen Vertreter während der einjährigen Amtszeit zu unterstützen. Um wie viel Geld es dabei geht, ist nicht öffentlich einsehbar. (st)