BERLIN. Die Zahl der Einbürgerungen in die Bundesrepublik hat 2023 den höchsten Stand seit 25 Jahren erreicht. Im Jahr 2023 wurden insgesamt 200.095 Personen deutsche Staatsbürger, was im Vergleich zum Vorjahr einem Anstieg von etwa 19 Prozent entspricht, wie das Statistische Bundesamt am Dienstag mitteilte. Mit 75.485 Einbürgerungen stellen Syrer mit deutlichem Abstand die größte Gruppe, gefolgt von der Türkei mit 10.735 und dem Irak mit 10.710 Paßvergaben.
Insgesamt 7.575 Rumänen erhielten im vergangenen Jahr den deutschen Paß, bei Afghanen waren es 6.520, bei Iranern 6.420. Aus der Ukraine stammen 5.910 Neubürger, aus Polen 5.440. Am stärksten angewachsen ist die Anzahl der eingebürgerten Iraker, dort waren es 57 Prozent mehr als im Vorjahr, auch aus Syrien gab es eine starke Zunahme von 56 Prozent.
Einbürgerungen von Ehepartnern und Kindern spielen große Rolle
Von den im vergangenen Jahr eingebürgerten Syrern waren laut Statistischem Bundesamt 64 Prozent Männer. Im Schnitt dauerte es knapp sieben Jahre bis zur Einbürgerung. „Ehegatten und minderjährige Kinder können auch ohne Mindestaufenthaltsdauer miteingebürgert werden“, heißt es vom Bundesamt. Dies betraf 2023 etwa 28.000 und damit 37 Prozent der eingebürgerten Syrer.
Zuletzt wurden im Jahr 1999 mehr Menschen eingebürgert als im vergangenen Jahr. Zwischen 1994 und 1999 wurden hauptsächlich Rußlanddeutsche eingebürgert. Weil deren Zuzug mit der Zeit abnahm und die damalige rot-grüne Bundesregierung das Staatsangehörigkeitsrecht im Jahr 2000 dahingehend veränderte, daß in Deutschland geborene Kinder automatisch einen deutschen Paß erhalten, sanken ab der Jahrtausendwende die Einbürgerungszahlen wieder. (st)