BERLIN. Die Zahl der Sexualstraftaten in Deutschland hat sich in den vergangenen zehn Jahren fast verdoppelt. Waren es 2013 noch 33.756 weibliche Opfer von Sexualdelikten, zählten die Behörden im vergangenen Jahr 62.404 Opfer, wie ein Sprecher des Bundesinnenministeriums auf Nachfrage der Nachrichtenagentur AFP mitteilte. Innenministerin Nancy Faeser (SPD) forderte ein entschlossenes Handeln der Behörden, sowie besseren Schutz für die Opfer.
Die Zahlen beinhalten Vergewaltigungen, sexuelle Nötigungen und sexuelle Belästigungen.
Ebenfalls gestiegen ist die Anzahl der Straftaten gegen die körperliche Unversehrtheit von Frauen wie etwa Körperverletzungen. Waren es 2013 noch 223.072 Opfer, zählten die Behörden im vergangenen Jahr 260.775. Straftaten gegen die persönliche Freiheit – etwa Bedrohung und Nötigung – haben sich ebenfalls vermehrt. 2013 waren es hier 106.073 Opfer, 2023 dann 148.015. Im Jahr 2016 gab es allerdings eine Strafrechtsreform, seit der deutlich mehr Übergriffe gemeldet werden können.
Ausländer sind bei Sexualdelikten deutlich überrepräsentiert
Der aktuellen polizeilichen Kriminalstatistik zufolge sind Ausländer gemessen an ihrem Bevölkerungsanteil erheblich häufiger kriminell, als zu erwarten wäre. Im vergangenen Jahr stellten sie 15,2 Prozent der Gesamtbevölkerung und etwa ein Drittel der Tatverdächtigen bei Sexualdelikten – deutsche mit Migrationshintergrund nicht inklusive. Von insgesamt 154.000 Tatverdächtigen bei schwerer und gefährlicher Körperverletzung, waren 63.000 (41,2 Prozent) Ausländer.
Bei Eigentumsdelikten wie Diebstahl, Wohnungseinbruch, Autodiebstahl und ähnlichem, stellten nicht-Deutsche von 424.000 Tatverdächtigen 187.000 Personen. Damit waren im vergangenen Jahr 44 Prozent der Tatverdächtigen keine Deutschen, bei Raub war es ebenso fast jeder Zweite.
Innenministerin Faeser bezeichnete die aktuellen Zahlen als „unerträglich“ und versprach: „Wir wollen Frauen besser schützen, indem wir Täter zu Anti-Gewalt-Trainings verpflichten, um ihr aggressives Verhalten zu beenden.“ Wer diese Trainings nicht wahrnehme, solle „empfindliche Sanktionen“ spüren. Zudem müßten Wohnungsbetretungsverbote besser kontrolliert und umgesetzt werden, betonte die Sozialdemokratin. (st/sv)