Ich habe es nie verstanden, daß dieses unsägliche „Selbstbestimmungsgesetz“ gesellschaftlich nicht zu einem Aufschrei geführt hat.
Ethisch ist es in gleicher Weise schwerwiegend, wie die Euthanasie und die Abtreibung. Es stellt auch grundsätzliche Fragen an die abendländische Kultur und die Menschenrechte.

Früher wäre das ein typisches Thema für die christlichen Kirchen gewesen. Seit die evangelische Kirche sich aber grundsätzlich für die Tötung ungeborenen Lebens ausgsprochen hat und nur noch über dessen schützenswerten Zeitraum diskutiert, ist sie kein Ort mehr für humanistische Debatten. Ohnehin hat sie sich bereits vom christlichen Glauben befreit und sich öko-sozialistischen Themen und dem „Kampf gegen Rechts“ verschrieben.

Daß sich die organisierte Ärzteschaft erst zu diesem Thema äußert, nachdem das Kind bereits in den Brunnen gefallen und nichts mehr zu retten ist, kann man nur als erbärmlich bezeichnen.
Aber vielleicht tut man den Ärzten Unrecht. Darf man von Ihnen noch eine humane Selbstverpflichtung erwarten, wenn sich die gesammte Gesellschaft im Zusttand der Dekadenz und der moralischen Verwahrlosung befindet?