HAMBURG. Die Schriftstellerin Sabine Mertens hat eine Volksinitiative gegen die Gendersprache in Hamburg angekündigt. „Wir wollen die Bürger sprechen lassen, weil uns die Hamburger Verwaltung seit Jahren von oben herab angendert“, sagte die Autorin am Mittwoch gegenüber dem NDR. Gendern sei die „Propagandasprache eines radikal queer feministischen Weltbilds“.
Bereits seit einem Jahr arbeite die Initiative „Schluß mit der Gendersprache in Verwaltung und Bildung“ an einem rechtskonformen Abstimmungstext. Für diesen würden dann ab Februar Unterschriften gesammelt. Frühestens 2025 könne schließlich begleitend entweder zur Bundestagswahl oder zur Wahl der Hamburger Bürgerschaft über das Volksbegehren abgestimmt werden.
Neben dem Volksbegehren ist Mertens auch für eine Petition unter der Überschrift „Abkehr von der Gendersprache in Politik, Verwaltung, Bildung, Medien und Gesetzgebung jetzt!“ verantwortlich. Die im Internet gestartete Eingabe hat bisher fast 46.000 Unterzeichner gefunden.
Linke und Grüne verteidigen Gendersprache
Die Hamburger Linkspartei reagierte empört auf die Ankündigung. „Den Wandel von Sprache verbieten zu wollen, ist absurd und autoritär“, entrüstete sich die Linken-Fraktionschefin in der Hamburger Bürgerschaft, Cansu Özdemir. Auch die Vize-Fraktionsvorsitzende der Hamburger Grünen, Lena Zagst, sprach sich für das Gendern in der Stadtverwaltung und an städtischen Schulen aus.
Die Initiatorin Mertens sorgte mit ihrem Engagement gegen die sogenannte gendersensible Sprache bereits im Frühjahr für Schlagzeilen. Damals verklagte sie erfolgreich einen Verlag, weil dieser einen ihrer Artikel ohne ihr Wissen gegendert hatte. (fw)