BERLIN. Die Behörden haben in diesem Jahr bereits mehr Menschen abgeschoben als im gesamten vergangenen Jahr. Von Januar bis Ende Oktober wurden demnach 13.512 Menschen ohne Asylanspruch in ihre Heimatländer überführt, wie aus der Antwort des Innenministeriums auf eine Kleine Anfrage der mittlerweile aufgelästen Linbksfraktion hervorgeht, über die die Welt berichtet. Im Jahr 2022 wurden lediglich 12.945 Menschen abgeschoben.
Damit liegt die Zahl der Rückführungen jedoch noch immer hinter dem Vor-Corona-Niveau. Im Jahr 2019 waren 22.097 Menschen abgeschoben worden.
Mehr Abschiebungen in die Türkei
Am häufigsten wurde 2023 in die Länder Österreich, Georgien, Nordmazedonien, Moldau und Albanien abgeschoben. Stark angestiegen sind die Abschiebungen in die Türkei, in die 744 Personen ausgeflogen wurden. Im Jahr 2022 waren es 515 Menschen gewesen.
Trotz der gestiegenen Zahlen scheitern Abschiebungen immer wieder. In diesem Jahr traf das auf 851 Fälle zu. Am häufigsten geschah dies durch Widerstand, der in 248 Fällen eine Rückführung verhinderte. Zu einer Beförderungsverweigerung kam es in 175 Fällen und in 113 Fällen zu einer Übernahme-Verweigerung durch die Bundespolizei. (lb)