BERLIN. Im Jahr 2022 haben die Verbraucherschutzzentralen der Länder knapp 50.000 Beschwerden über Strom- und Wärmeverträge entgegengenommen. „Im Bereich Strom, Gas, Nah- und Fernwärme wurden von Januar bis November 2022 in den Verbraucherzentralen bundesweit mehr als 49.000 Beschwerden erfaßt“, bestätigte ein Sprecher des Bundesverbandes der Verbraucherschützer am Montag dem Redaktionsnetzwerk Deutschland.
Am häufigsten sollen die Vertragsabwicklung (53 Prozent), die Vertragsbeendigung (19 Prozent) oder der Vertragsschluß (14 Prozent) Grund für die Beschwerden gewesen sein. Im Vergleich zum Jahr davor hätten sich die Zahlen damit mehr als verdreifacht.
Zwischen Januar und November 2021 seien nicht einmal 16.000 Beschwerden bei den Verbraucherschützern eingegangen. Allerdings seien die Methoden zur Erfassung der Beschwerden zwischen den beiden Jahren geändert worden. Man könne die Zahlen also nicht so ohne Weiteres vergleichen.
Eon-Chef hält an Strom-Nachzahlungen fest
Obwohl die Preiskurve für Strom an der Börse schon seit Wochen abflacht, verlangen viele Energieunternehmen nach wie vor hohe Nachzahlungen von ihren Kunden. Der Chef des Energiekonzerns Eon, Leonhard Birnbaum, verteidigte diese Politik kürzlich noch im Handelsblatt.
„Wir haben in der Grundversorgung ja nicht die 1000 Euro pro Megawattstunde aus dem August durchgereicht. Sondern nur ungefähr 30 Prozent“, sagte der Unternehmer. Was sich im vergangenen Jahr an den Strombörsen abgespielt habe, spiegele sich jetzt erst langsam in den Endkundenpreisen wieder. (fw)