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Ermittlungen: Nord-Stream-Sprengung: Generalbundesanwalt ließ Schiff durchsuchen

Ermittlungen: Nord-Stream-Sprengung: Generalbundesanwalt ließ Schiff durchsuchen

Ermittlungen: Nord-Stream-Sprengung: Generalbundesanwalt ließ Schiff durchsuchen

Die gesprengte Gas Pipeline Nord-Stream-2
Die gesprengte Gas Pipeline Nord-Stream-2
Leck nach Sprengung der Pipeline: Rußland mottet Nord Stream ein Foto: picture alliance / abaca | ABACA
Ermittlungen
 

Nord-Stream-Sprengung: Generalbundesanwalt ließ Schiff durchsuchen

Wer sprengte die Nord-Stream-Pipeline? Während die US-Regierung offenbar pro-ukrainische Saboteure beschuldigt, hat nun auch der Generalbundesanwalt erste Details preisgegeben. Die Regierung in Kiew bestreitet jede Beteiligung.
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KARLSRUHE. Deutsche Sicherheitsbehörden haben im Januar auf Antrag des Generalbundesanwalts ein Schiff durchsuchen lassen, das im Verdacht steht, zum Transport von Sprengsätzen genutzt worden zu sein. Mit diesen könnte dann die Nord-Stream-Pipeline Ende September vergangenen Jahres gesprengt worden sein. „Die Identität der Täter und deren Tatmotive sind Gegenstand der laufenden Ermittlungen“, sagte ein Sprecher der Bundesanwaltschaft. „Belastbare Aussagen hierzu, insbesondere zur Frage einer staatlichen Steuerung, können derzeit nicht getroffen werden.“

Die Durchsuchungen sollen zwischen dem 18. und 20. Januar dieses Jahres stattgefunden haben. Hintergrund ist ein Bericht der New York Times wonach US-Geheimdienste zu der Erkenntnis gelangt seien, eine „pro-ukrainische Gruppe“ stecke hinter dem Angriff auf die Gasversorgung Deutschlands. Auch ein fast zeitgleich veröffentlichter Bericht des Rechercheverbundes aus ARD, SWR und Zeit hat unter Bezug auf deutsche Ermittler eine Spur in Richtung Ukraine aufgetan.

Ukraine bestreitet Täterschaft

Demnach sollen fünf Männer und eine Frau mit einer Yacht bereits 20 Tage vor dem Anschlag vom 26. September von Rostock aus in See gestochen sein, um Sprengladungen an den Röhren anzubringen. Eine polnische Firma, die zwei Ukrainern gehört, habe das Boot für die Geheimoperation angemietet und ungereinigt zurückgegeben. Eine Verbindung zu Geheimdiensten habe es nicht gegeben, berichtet die Times unter Berufung auf Regierungsmitarbeiter in den USA.

Die Ukraine bestreitet, von dem Unternehmen gewußt zu haben. „Wir stehen nicht hinter dieser Tat“, sagte Verteidigungsminister Oleksij Resnikow. Die Regierung in Kiew habe „nichts mit dem Vorfall in der Ostsee zu tun und hat keine Informationen über pro-ukrainische Sabotagegruppen“. Resnikow bezeichnete es als „eine Art Kompliment“, daß der ukrainischen Armee solche Einsätze zugetraut würden. Der deutsche Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) wollte sich nicht zu den Berichten äußern. „Wir müssen jetzt mal abwarten, was sich davon wirklich bestätigt. Jetzt hypothetisch zu kommentieren, was wäre wenn, halte ich jetzt für nicht zielführend. Das muß geklärt werden.“

Unterdessen hat Rußland angekündigt, die beiden Pipeline-Stränge von Nord Stream vorerst nicht reparieren zu wollen. Angesichts des derzeitigen Ost-West-Konflikts gäbe es derzeit keine Perspektive, die Gastrasse nach Deutschland wieder in Betrieb zu nehmen. (ho)

Leck nach Sprengung der Pipeline: Rußland mottet Nord Stream ein Foto: picture alliance / abaca | ABACA
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