MAINZ. Der parteilose Kandidat Nino Haase hat die Direktwahl zum Mainzer Oberbürgermeister klar für sich entschieden. Er setzte sich in der Stichwahl gegen seinen Grünen-Gegenkandidaten Christian Viering mit 63,6 Prozent zu 36,4 Prozent durch. Damit scheiterte auch eine Kampagne der Jugendorganisationen von SPD, Grünen und FDP, die versuchten, Haase in die Nähe des Rechtsextremismus zu stellen.
Die drei Jugendgruppierungen warfen Haase vor, daß die AfD eine Wahlempfehlung für ihn abgegeben hatte, daß er Mitglied im „Verband der Vereine Deutscher Studenten“ ist und angeblich Kontakte zu Querdenkern pflege. Die Wahl in Mainz war nötig geworden, nachdem der bisherige Amtsinhaber Michael Ebling (SPD) rheinland-pfälzischer Innenminister wurde.
Erstmals seit 1949 wird die Landeshauptstadt damit nicht mehr von einem SPD-Oberbürgermeister regiert. Deren Kandidat war bereits in der ersten Runde mit 13,3 Prozent deutlich gescheitert.
Stichwahl in Frankfurt
Auch in Frankfurt am Main konnten die Bürger am Sonntag ein neues Stadtoberhaupt wählen. In der ersten Runde ging CDU-Kandidat Uwe Becker mit 34,5 Prozent als Sieger hervor. Er tritt damit in der Stichwahl gegen SPD-Mann Mike Josey an, der 24 Prozent erreichte. Grünen-Kandidatin Manuela Rottmann mit 21,3 scheiterte in der ersten Runde.
Die Wahl war nötig geworden, nachdem die Frankfurter den bisherigen Bürgermeister, Peter Feldmann (früher SPD), nach zahlreichen Eskapaden, Skandalen und einer Anklage wegen Vetternwirtschaft abwählten. (ho)