JENA. Neuer Fahndungserfolg der Soko LinX: Mit Unterstützung des SEK haben Beamte einen Linksextremisten festgenommen, der im März 2021 an einem Überfall auf einen sächsischen NPD-Funktionär beteiligt gewesen sein soll. Die Täter hatten vermummt dessen Wohnung in Eilenburg gestürmt und den 32jährigen verprügelt.
Zuvor hatten sich die Kriminellen an der Wohnungstür des damaligen Bundesvorsitzenden der Jugendorganisation der NPD, Junge Nationalisten, als Polizisten ausgegeben. Das Vorgehen erinnert an die Taten der Gruppe um Lina E., der die Bundesanwaltschaft die Bildung einer linksextremistischen kriminellen Vereinigung vorwirft.
Richter setzt Haftbefehl aus
Der jetzt in Jena festgenommene 24 Jahre alte Mann könnte dazugehören. Gegen ihn ermittelt das LKA Sachsen wegen des Verdachts der gefährlichen Körperverletzung und der Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung. Trotz der Schwere der Vorwürfe setzte ein Richter den Haftbefehl gegen den Verdächtigen unter Auflagen außer Vollzug. Er kam nach der spektakulären Festnahme wieder frei.
Bei einer gleichzeitigen Durchsuchung in drei Gebäuden beschlagnahmten Beamte Speichermedien, Mobiltelefone, Pyrotechnik, Pfefferspray und Funkgeräte, wie das LKA Sachsen mitteilte. Die Ermittlungen dauern an.
Da vor mehr als zwei Jahren ein politisches Motiv für den Überfall auf den NPD-Politiker wahrscheinlich erschien, übernahm die für linksextremistische Straftaten zuständige Soko LinX des Landeskriminalamts Sachsen den Fall.
Linksextremisten vor Gericht
Vor dem Oberlandesgericht in Dresden müssen sich derzeit vier Linksextremisten um die Hauptangeklagte Lina E. wegen mehrerer Überfälle auf Anhänger der rechten Szene in Wurzen, Leipzig und im thüringischen Eisenach verantworten.
Ihnen wirft die Bundesanwaltschaft die Bildung einer kriminellen Vereinigung vor. Kommenden Mittwoch wird das Urteil in dem Prozeß erwartet. (fh)