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Leere Fahnenstangen: Darum wird keine Israel-Flagge in Kreuzberg hängen

Leere Fahnenstangen: Darum wird keine Israel-Flagge in Kreuzberg hängen

Leere Fahnenstangen: Darum wird keine Israel-Flagge in Kreuzberg hängen

Das Kreuzberger Rathaus im Jahr 2019
Das Kreuzberger Rathaus im Jahr 2019
Das Kreuzberger Rathaus im Jahr 2019 Foto: picture alliance / picture alliance/Bildagentur-online | Bildagentur-online/Schoening
Leere Fahnenstangen
 

Darum wird keine Israel-Flagge in Kreuzberg hängen

Mal ist es die Ukraine-Fahne, mal die Regenbogenflagge: Vor Berliner Ämtern wehen mittlerweile zahllose Flaggen. Während die Berliner Bezirke in vielen Stadtteilen nun auch Israel-Fahnen aufhängen, bleibt der Flaggenmast im Grün regierten Kreuzberg leer. Die JF hat nachgefragt, wieso das so ist.
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Ein paar Fahrräder stehen vor dem Gebäude, die Fassade ist aus Glas und Beton. Ein wenig trist schaut sie aus, grau und leer. Doch das ist es nicht, was das Mitglied des Berliner Abgeordnetenhauses, Timur Husein (CDU), irritiert. Was ihn stört, befindet sich in der Mitte des Bildes. Drei Fahnenstangen, ebenfalls grau und leer. Und genau um diese Leere geht es.

„Schade, daß noch keine Fahne in Solidarität mit unserer israelischen Partnerstadt Kiryat Yam vor dem Rathaus Kreuzberg gehißt wurde. Vielleich morgen!?“, schreibt der Politiker auf X (ehemals Twitter). Und auch andere Nutzer fragen sich: Was ist da los? „Wie lange würde die denn dort hängen?“, fragt jemand und es klingt rhetorisch. Husein solle selbst eine Israelfahne aufhängen, schlägt ein anderer Benutzer vor.

Ducken sich die Behörden?

Das Verdachtsmoment liegt auf der Hand. Kreuzberg, jener Kiez, der neben Neukölln wie kein anderer für gekippte Stadtteile und Parallelgesellschaften steht. Schon im April des vergangenen Jahres wurde hier für die palästinensische Sache demonstriert, wobei etwa 500 Menschen mit Fahnen und Transparenten durch das Kottbusser Tor zogen und eine neue „Intifada“ forderten. Dabei kam es auch zu Angriffen auf Pressevertreter.

Im April dieses Jahres wiederholte sich die Demo, es kam zu Parolen, die von der Polizei als volksverhetzend eingestuft wurden. Ein handfester Skandal. Und jetzt? Ducken sich die Behörden im Viertel vor der Macht der Straße?

Dann geht plötzlich ein Video herum, veröffentlicht hat es das Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg. Weitere graue Häuser, ein weiterer grauer Fahnenmast. Die blau-weiße Fahne Israels wird an ihm hochgezogen. Hängt die Flagge also nun doch in Kreuzberg?

Kreuzberg hat kein eigenes Rathaus mehr

„Erst schauen, dann meckern“, erwidert Husein. „Ich meinte das Rathaus Kreuzberg (ist auf dem Bild auch zu sehen).“ Das Video allerdings soll das Rathaus im Berliner Viertel Friedrichshain zeigen. Die JUNGE FREIHEIT fragt beim Bezirksamt nach – und erhält eine banale Antwort. Seit mehreren Jahren seien die Bezirke Kreuzberg und Friedrichshain schon zusammengelegt, erklärt eine Sprecherin.

Kreuzberg habe daher gar kein eigenes Rathaus mehr. Das von Husein gezeigte Gebäude sei mittlerweile ein einfacher Diensttrakt und bei einem solchen sei es nicht üblich, offizielle Fahnen zu hissen.

Das Kreuzberger Rathaus im Jahr 2019 Foto: picture alliance / picture alliance/Bildagentur-online | Bildagentur-online/Schoening
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