BERLIN. Studenten haben Hörsäle an verschiedenen Universitäten besetzt, um für mehr Klimaschutz zu demonstrieren. „Heute werden Studenten aus aller Welt aufstehen, um für Klimagerechtigkeit und eine Welt ohne fossile Brennstoffe zu kämpfen“, kündigte die mit der „Letzten Generation“ verbündeten Gruppe „End Fossil: Occupy“ am Dienstag via Twitter an.
MAY WE OCCUPY‼️
🌎 Today, students from across the world will rise up, occupy, and fight for climate justice and a fossil-free world.
🔥 Why? Because fossil capitalism is dragging us towards extinction.
✊ We know another world is possible. And we’re going to fight for it!…
— End Fossil: Occupy! (@endfossil) May 2, 2023
Nicht nur in Spanien, Portugal, Tschechien und Belgien protestieren demnach Studenten gegen den „fossilen Kapitalismus“, sondern auch in deutschen Städten wie Regensburg, Bielefeld, Bremen, Münster und Magdeburg, aber auch in Berlin und München. „Mit unseren Besetzungen werden wir beweisen, daß eine andere Welt möglich ist.“
Aktionen Unis in Regensburg, Münster und Magdeburg
An der Universität Regensburg hatten sich laut dem BR zunächst mehrere Personen von der Decke des Vorlesungssaals abgeseilt, um Banner aufzuspannen. Danach stellten die Besetzer demnach Sofas und Pflanzen im Raum auf, um „solidarische Räume der Begegnung und des Austausches“ zu schaffen.
Klima-Chaoten haben einen Hörsaal meiner alma mater @uni_regensburg besetzt. Die Besetzung solle «mehrere Wochen» andauern.https://t.co/jIZECPsWcP pic.twitter.com/CN7PqcKISv
— Ferdinand Knapp (@ferdinandknapp) May 3, 2023
In Münster wurden laut dem WDR unterdessen zahlreiche Transparente an der Fassade eines Vorlesungsgebäudes festgemacht. „Wir laden Studierende und auch Dozenten ein, mit uns gemeinsam in den nächsten Tagen zu diskutieren, wie eine klimagerechte Zukunft aussehen kann“, betonten die Besetzer an der Westfälischen Wilhelms-Universität, die ihre Aktion noch bis zum Ende der Woche fortsetzen wollen. Zu ihren Forderungen zählten sie dabei auch die Vergesellschaftung großer Energiekonzerne.
Klimaaktivisten besetzen seit 8 Uhr einen der größten Hörsäle der Uni #Münster – im Fürstenberghaus am Domplatz. Die Aktivisten gehören zur Gruppe "End Fossil: Occupy!".https://t.co/jVZSGElBcR pic.twitter.com/WCjwUDbKuE
— Münster Tube (@Muenstertube) May 2, 2023
Unterdessen forderten Studenten der Otto-von-Guericke-Universität Madgeburg, daß Sachsen-Anhalt bis 2030 klimaneutral werden solle. „Wir brauchen Veränderungen – und das nicht nur in der Klimapolitik, um einer lebenswerten Zukunft entgegenzugehen“, teilte die Magdeburger Ortsgruppe von „Fridays For Future“stellvertretend für die Besetzer der Gruppe „End Fossil: Occupy“ mit.
RCDS protestiert: „Das ist völlig inakzeptabel!“
Der Ring Christlich-Demokratischer Studenten (RCDS) kritisierte die Aktionen. „Wieder einmal nutzen Aktivisten völlig illegitime Mittel, um ihren allgemeinpolitischen Forderungen Ausdruck zu verleihen“, teilte die Vorsitzende der CDU-nahen Studentenorganisation, Aileen Weibeler, am Dienstag mit.
Ihr Stellvertreter Niklas Nottebom mahnte, eine „radikale Minderheit“ hindere Hunderte Hochschüler daran, zu studieren. „Das ist völlig inakzeptabel!“ Die Universitäten müßten nun auf die Aktionen reagieren, forderte Weibeler. „Wir erwarten, daß die Universitätsleitungen klar Stellung beziehen – auch wenn sie dafür von den Aktivisten ein wenig Gegenwind einfahren.“
Bereits Ende vergangenen Jahres hatte die Gruppe „End Fossil: Occupy“ zahlreiche Hörsäle in ganz Deutschland besetzt, um auf ihre Forderungen aufmerksam zu machen. Dabei kam es teils auch zu Auseinandersetzungen mit der Polizei. (fw)