MÜNCHEN. Der Freistaat Bayern hat angekündigt, Jägern den Abschuß von Wölfen zu erleichtern. „Wir wollen die Bildung von Rudeln verhindern. Dann steigt die Gefahr“, warnte Ministerpräsident Markus Söder (CSU) am Dienstag laut der Bild-Zeitung nach einer Kabinettssitzung. Die Raubtiere müßten daran gehindert werden, in Siedlungen einzudringen, um dort nach Essen zu suchen.
Bisher sei der Abschuß der Tiere aber noch an hohe Hürden geknüpft. Noch in der kommenden Woche werde die bayerische Staatsregierung deshalb eine Verordnung zur Wolfsjagd erarbeiten.
Hubert Aiwanger will 500 Wölfe im Jahr schießen lassen
Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) stimmte seinem Kabinettskollegen mit Blick auf die anstehende Weidesaison zu. „Viele Landwirte sagen jetzt: Ich bin nicht bereit, meine Tiere dem Wolf als Opfer vorzuwerfen“, betonte er. In den Alpen seien auch die Almwirtschaft, der Tourismus sowie die Lawinensicherheit durch die Vierbeiner gefährdet. „Die Lawinengefahr steigt.“
Theoretisch müßten 500 Wölfe im Jahr geschossen werden, damit sich ihr Bestand hierzulande nicht weiter erhöht. Seit Jahren verbreiten sich die Wölfe in Bayern immer weiter. Kürzlich wurde im Landkreis Garmisch-Partenkirchen das siebte sogenannte Wolfsgebiet ausgewiesen, in dem die Tiere dauerhaft leben.
Nach dem Wolfproblem kommt der Problembär
Doch der Wolf ist nicht das einzige Tier, das derzeit für Schlagzeilen sorgt. Im bayerischen Landkreis Rosenheim sowie in den Voralpen sollen Braunbären gesichtet worden sein. „Ich rate allen vor einem Ausflug in die Berge, rein vorsorglich die richtigen Verhaltensweisen bei einem Zusammentreffen mit einem großen Beutegreifer nachzulesen“, unterstrich der Landrat Olaf von Löwis dem Bayerischen Rundfunk gegenüber.
Er könne nicht ausschließen, daß aufgrund der sehr starken touristischen und natursportlichen Prägung der Bergwelt in unserem Landkreis künftig große Beutegreifer und Menschen aufeinandertreffen werden. Erst kürzlich hatte ein Bär in Südtirol einen 26jährigen Jogger getötet. (fw)