BONN. Auch im vergangenen Jahr hat sich ein Gefälle zwischen Deutschen und Ausländern bei den Ausbildungsverhältnissen abgezeichnet. Jeder Dritte, der Staatsbürger eines anderen Landes war, hatte 2022 keine abgeschlossene Berufsausbildung, wie aus dem Datenreport 2023 des Bundesinstituts für Berufsbildung hervorgeht. Bei den Deutschen ohne Migrationshintergrund war es rund jeder Zehnte.
Bei Bürgern mit deutschem Paß, die einen Migrationshintergrund haben, hatten 11,7 Prozent keine abgeschlossene Berufsaufbildung. Bei türkischen Staatsangehörigen waren es hingegen 41,6 Prozent. Insgesamt stiegen die Zahlen in allen untersuchten Gruppen im Vergleich zu den Vorjahren an.
Ausländer brachen ihre Ausbildung häufiger ab
Nur 35,1 Prozent der Ausländer zwischen 20 und 34 Jahren begannen eine Ausbildung. Das ist deutlich weniger als bei Deutschen. Dort liegt die Quote bei 52,7 Prozent. Zudem löste jeder dritte ausländische Auszubildende (35,3 Prozent) seinen Vertrag vorzeitig auf. Bei den deutschen Azubis war es mit 25,5 Prozent einer von vier.
Indes fand rund jeder dritte als Flüchtling geführte Bewerber eine Ausbildungsstelle. Die verbleibenden Geflüchteten ohne Ausbildungsplatz absolvierten zu 46 Prozent eine Schulbildung, zu 34 Prozent gingen sie einer Erwerbstätigkeit nach und zwei Prozent nahmen ein Studium auf. Daten zu den Abschlußquoten der zu rund 70 Prozent männlichen Bewerber lagen im Bericht nicht vor. (JF)