BERLIN. Die Bundesregierung hat im Rahmen des Ortskräfteverfahrens 44.146 Aufnahmezusagen an afghanische Migranten erteilt. Davon kamen bereits 30.323 Personen nach Deutschland, wie die Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der Linksfraktion ergab. Weniger als ein Viertel davon sind direkt betroffene Hauptpersonen. Nach Angaben des Bundesinnenministeriums liegen der Koordinierungsstelle zusätzlich rund 41.000 Fälle einschließlich Dubletten vor, von denen über 33.000 in Bearbeitung seien.
Zudem teilte die Behörde mit, daß sich 11.071 Afghanen auf der Termin-Warteliste für den Familiennachzug in den Antragsorten Islamabad und Teheran befinden. Weitere 3.990 seien für den Nachzug zu subsidiär Schutzberechtigten registriert, wobei die Bundesregierung anmerkt, bei bis zu 15 Prozent der Registrierungen handle es sich um Fehl- oder Doppelbuchungen. Bis zum 21. August dieses Jahres erteilten die zuständigen Botschaften insgesamt 1.756 Visa an afghanische Staatsbürger zu diesem Zweck.
Weitere Aufnahme von Afghanen geplant
Laut dem Innenministerium fanden bisher acht Auswahlrunden im Rahmen des Verfahrens statt. Eine Antwort auf die Frage, ob die Runden einen Schwerpunkt auf konkrete Tätigkeiten als Ortskraft setzten, verweigerte die Bundesregierung allerdings. Die Beantwortung könne aus „Gründen des Staatswohls“ nicht in offener Form erfolgen: „Das Bekanntwerden der Informationen könnte insbesondere zur Einflußnahme von Unbefugten auf den Auswahlvorgang genutzt werden“, erklärten die Beamten.
Unterdessen erteilt die Bundesregierung weitere Einreisegenehmigungen. Gemäß Aufnahmeanordnung könne das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge im Rahmen des Bundesaufnahmeprogramms für Afghanistan monatlich bis zu 1.000 Zusagen erteilen, heißt es im Antwortschreiben. Die Regierung plane, allen Personen mit Aufnahmezusage eine möglichst zeitnahe Einreise zu ermöglichen. (kuk)