BERLIN Insgesamt 7.861 Abschiebungen hat der deutsche Staat in der ersten Jahreshälfte 2023 durchgeführt. Das ist ein Anstieg von beinahe 27 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum, in dem lediglich 6.198 Abschiebungen durchgesetzt wurden, wie aus der Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Linkspartei hervorgeht.
Doch auch die Asylzahlen haben haben sichdeutlich gesteigert. Während in der ersten Jahreshälfte des vergangenen Jahres weniger als 76.000 Asylanträge in Deutschland gestellt wurden, waren es im Zeitraum Januar bis Juli 2023 bereits 150.166 Asylerstanträge. .
Einreisen übertreffen Abschiebungen deutlich
Insgesamt stellten im vergangenen Jahr 217.774 Personen einen Asylantrag, 12.945 Menschen wurden abgeschoben. Damit hatte Deutschland im vergangenen Jahr einen Zuwachs von 204.829 Asylsuchenden auf dem Papier.
In der ersten Jahreshälfte 2023 stellten 142.305 Personen einen Asylantrag. Obwohl die Bundesregierung bis Juni 2023 also mehr Menschen abgeschoben hat, dürften bis Ende Dezember mehr Personen ins Land gekommen sein als im Jahr zuvor – zumindest, solange sich in den kommenden Monaten keine Trendwende vollzieht.
Die häufigsten Zielländer von Abschiebungen waren dabei Österreich, Georgien und Nordmazedonien. Die am häufigsten vertretenen Staatsangehörigkeiten unter den Abgeschobenen waren die georgische, die nordmazedonische und die afghanische.