BERLIN. Jusos, Grüne Jugend, „Fridays for Future“, „Gas Exit“, ADFC, und die taz haben einen Volksentscheid durchgesetzt, mit dessen Hilfe das Nutzen von Gas, Öl und Kohle in Berlin schon ab 2030 komplett verboten werden soll. Unter dem Namen „Klimaneustart Berlin“ wird möglicherweise bei der Wahlwiederholung am 12. Februar darüber abgestimmt, ob Berlin auf fossile Energien verzichtet. Heute entscheidet der rot-rot-grüne Senat über den Termin für das Referendum.
Das Problem: Aktuell werden 99 Prozent aller Berliner Gebäude mit Öl, Gas und Kohle beheizt. 96 Prozent der Fahrzeuge fahren mit Sprit, Lkw sogar ohne Ausnahme. Mehr als 90 Prozent der elektrischen Energie erzeugen die Kraftwerke für Berlin mit Kohle und Gas.
Grüne für den Volksentscheid
In sieben Jahren drohen Dauer-Blackout und weitere verheerende Folgen, sollte der Volksentscheid erfolgreich sein. Die BZ spricht von der „Steinzeit“, die Berlin bevorstehe. Dann müßten alle Heizungen auf Elektrizität umgestellt sein. Doch aus fossilen Energieträgern dürfte der Strom dafür nicht mehr produziert werden. Selbst für Elektroautos wäre keine Energie mehr da. Als Alternative bliebe nur, den Individualverkehr komplett zu verbieten. Doch selbst U- und S-Bahnen hätten keinen Strom mehr. Auch Geschäfte mit Waren und Lebensmitteln zu beliefern, wäre verboten.
Kurzum: Berlin würde unbewohnbar werden. 261.000 Einwohner der Hauptstadt haben für den Volksentscheid unterschrieben. Demnächst werden die Berliner darüber entscheiden, ob sie ab 2030 im Dunkeln, Kalten und ohne Infrastruktur leben werden. Die Grünen, die große Chancen haben mit der jetzigen Verkehrssenatorin Bettina Jarasch die künftige Regierende Bürgermeisterin zu stellen, unterstützen das Referendum. (fh)