WOLFSBURG. Selbsternannte Klimaschützer von „Scientist Rebellion“ haben sich seit mittlerweile mehr als einem Tag in der Wolfsburger Autostadt auf den Boden der Ausstellungsräume von Porsche geklebt. Zudem haben sich etwa 15 Personen vor dem Gebäude mit Schildern und Plakaten positioniert und hatten die Eingangstreppen mit Kunstblut beschmiert. Ein Sympathisant der illegalen Aktion, Alexander Grevel, erhob empört schwere Vorwürfe gegen den VW-Konzern.
Diese hätte, beschwerte sich Grevel bitterlich, den Besetzern einfach so über Nacht das Licht abgedreht, die Heizung abgestellt und ihnen sogar Schüsseln für die Notdurft verweigert.
Neun Wissenschaftler:innen von @ScientistRebel1 haben sich um 14:30 Uhr im Porsche Showroom der @Autostadt festgeklebt. Inzwischen sind Licht und Heizung ausgestellt worden. Auch Schüsseln für dringende Bedürfnisse wurden nicht zur Verfügung gestellt. Euer Ernst @VW? https://t.co/E78gnroWMI
— Dr. Alexander Grevel (@AlexanderGrevel) October 19, 2022
Armin Maus, Vorsitzender der Geschäftsführung der VW-Autostadt, widersprach dem entschieden: „Mit dem Einsetzen der Dunkelheit schaltet die Beleuchtung im Park und in den Gebäuden der Autostadt automatisiert auf Nachtbetrieb um – den festgeklebten Aktivistinnen und Aktivisten stehen die sanitären Einrichtungen jederzeit zur Verfügung“.
„Scientist Rebellion“ stellt weitreichende Forderungen
Die Autostadt sei ein „Ort der Begegnung“, weshalb auch das Gespräch gesucht wurde. Maus stellte klar: „Jedoch halten wir die gewählte Form der Proteste, bei der es zu Beschädigungen gekommen ist, für falsch. Das Ausmaß dieser Schäden wird derzeit bewertet, ebenso die Möglichkeit, juristische Schritte einzuleiten.“ Das gesamte Team der Autostadt sei „gemeinsam mit der Polizei um Deeskalation bemüht“.
Bereits am vergangenen Dienstag war es durch Klima-Chaoten zu Farbanschlägen vor dem Bundesverkehrsministerium in Berlin gekommen. Zudem blockieren sie seit Tagen weite Teile des Berliner Berufsverkehrs. Sie fordern eine Abkehr von fossilen Energien im Autosektor, die dauerhafte Wiedereinführung des 9-Euro-Tickets, so wie einen globalen Schuldenerlaß für die Länder, die aus ihrer Sicht am wenigsten zum Klimawandel beigetragen hätten. Zudem wünschen sie ein öffentliches Gespräch mit dem Vorstandsvorsitzenden von Volkswagen, Oliver Blume. (st)