KÖLN. Mehrere hundert Polizisten haben in Nordrhein-Westfalen am Donnerstag zahlreiche Asylheime und Wohnungen in Köln und Wuppertal durchsucht. „Die Maßnahmen richten sich vornehmlich gegen 18 Männer im Alter von 17 bis 60 Jahren, gegen die das Amtsgericht Köln auf Antrag der Staatsanwaltschaft Untersuchungshaft wegen des dringenden Verdachts des gemeinschaftlichen Totschlags angeordnet hat“, teilte die Kölner Staatsanwaltschaft mit.
Die Beschuldigten sollen einem 37 Jahre alten Mann aufgelauert und mit Messerstichen und Tritten so schwer verletzt haben, daß dieser am 28. März trotz mehrerer Notoperationen verstarb. Hintergrund des Streits sind laut der Behörde Streitigkeiten zwischen zwei Großfamilien aus dem ehemaligen Jugoslawien. Insgesamt sollen sich bis zu 30 Personen an dem Angriff beteiligt haben. Videoaufnahmen würden die Tat dokumentieren.
Kein Beschuldigter angetroffen
Die Durchsuchungen verliefen laut ersten Berichten erfolglos. „Bislang konnte keiner der mit Haftbefehl gesuchten 18 Beschuldigten festgenommen werden. Weder unter den Meldeanschriften noch den sonst bekannt geworden Anschriften waren Beschuldige aufhältig“, sagte Oberstaatsanwalt Ulrich Bremer der BILD-Zeitung. Die mutmaßlichen Täter seien nun zur europaweiten Fahndung ausgeschrieben.
In einer der durchsuchten Asyl-Unterkünfte sind derzeit auch Flüchtlinge aus der Ukraine untergebracht, teilte die Kölner Polizei mit. Diese seien durch „ukrainisch sprechende Polizeibeamte vor Ort über die Hintergründe des Polizeieinsatzes“ informiert worden. (ho)