WOLFSBURG. Nach fast zwei Tagen Besetzung durch Klima-Chaoten in der Wolfsburger Autostadt hat die Polizei den Ausstellungsraum von Porsche geräumt. Gegen 7:50 Uhr rückten Polizeibeamte an und entfernten zwölf ungebetene Gäste, die sich seit Mittwoch dort festgeklebt hatten.
Neun Wissenschaftler:innen von @ScientistRebel1 haben sich um 14:30 Uhr im Porsche Showroom der @Autostadt festgeklebt. Inzwischen sind Licht und Heizung ausgestellt worden. Auch Schüsseln für dringende Bedürfnisse wurden nicht zur Verfügung gestellt. Euer Ernst @VW? https://t.co/E78gnroWMI
— Dr. Alexander Grevel (@AlexanderGrevel) October 19, 2022
Der Geschäftsführer der VW-Autostadt, Armin Maus, gab bekannt, daß es während der Aktion auch zu Sachbeschädigungen gekommen sei. Das Team der Autostadt habe deeskalieren und einen konstruktiven Dialog erreichen wollen. „Wir haben die Aktivistinnen und Aktivisten in den vergangenen Tagen mehrfach gebeten, die Autostadt freiwillig zu verlassen. Leider waren sie dazu nicht bereit.“
Die niedersächsische Versammlungsstätten-Verordnung verpflichte VW als Betreiber einer Versammlungsstätte zur Fürsorge. „Diese gilt auch und besonders gegenüber unseren Mitarbeitenden, die vor dem Hintergrund der Protestaktion gesetzlich verpflichtet waren, während dieser Zeit rund um die Uhr vor Ort zu sein“, betonte Maus.
Ein Klima-Chaot von „Scientist Rebellion“ kündigt Hungerstreik an
Eine gesundheitliche Gefährdung der Beteiligten sollte vermieden werden, deshalb hätten die Verantwortlichen der Autostadt letztlich die Polizei eingeschaltet. Die Mitglieder von „Scientist Rebellion“ hatten zuvor einen Hungerstreik angekündigt und nach eineinhalb Tagen begonnen, erste Erschöpfungserscheinungen zu zeigen.
Doctors ascertained the possibility of life-threatening blood clots in my hand and recommended an immediate transfer to a hospital. My health is of course paramount. I accepted to leave this wonderful group and was taken to hospital, continuing my hunger strike.8/ pic.twitter.com/FUEUj7wu1b
— gianluca grimalda (@GGrimalda) October 21, 2022
„Die Ärzte stellten lebensbedrohliche Blutgerinnsel in meiner Hand fest und empfahlen eine sofortige Verlegung in ein Krankenhaus. Meine Gesundheit steht natürlich an erster Stelle. Ich willigte ein, diese wunderbare Gruppe zu verlassen, wurde ins Krankenhaus gebracht und setzte meinen Hungerstreik fort“, schrieb einer der Abgeführten, Gianluca Grimalda, auf Twitter. (st)