BERLIN. Der Vorstoß von Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) zur Ausweitung der Pendlerpauschale ist auf Kritik gestoßen. Der stellvertretende Vorsitzende der Grünen-Fraktion im Bundestag, Andreas Audretsch, beanstandete über Twitter, daß eine Umsetzung dieses Vorschlags „am meisten den Reichen“ nütze, und daher mit seiner Partei nicht zu machen sei.
Die vielen Menschen, die täglich zur Arbeit pendeln, treffen die hohen Energiekosten besonders. Wenn alle in der Koalition dieses Problem ernst nehmen, bin ich offen dafür, die #Pendlerpauschale ab 2023 deutlich zu erhöhen – ab dem 1. Kilometer und nicht nur für Fernpendler. CL
— Christian Lindner (@c_lindner) July 19, 2022
Hintergrund ist eine Äußerung Lindners, welcher in einem Tweet mitgeteilt hatte, daß er dazu bereit sei, die Pendlerpauschale ab 2023 „deutlich zu erhöhen“. Zusätzlich solle das Geld ab dem ersten zurückgelegten Kilometer ausgezahlt werden, um nicht nur Fernpendler zu unterstützen. Durch das im Frühjahr von der Bundesregierung beschlossene Entlastungspaket wird Fernpendlern ab dem 21. zurückgelegten Kilometer ein Betrag in Höhe von 38 Cent gezahlt.
Auch diverse Interessenverbände meldeten sich über Twitter zu Wort. Der Deutsche Gewerkschaftsbund warnte, daß kleineren Einkommen durch dieses Vorhaben nicht geholfen sei – und gerade diese müsse man entlasten. Das Bündnis „Allianz pro Schiene“ – ein gemeinnütziger Verein, der sich für einen besseren Ausbau des Schienenverkehrs in Deutschland einsetzt – bezeichnete die Idee als das „nächste Milliardengeschenk für Autofahrer“, da diese am meisten von der Idee profitieren würden. Das Vorhaben sei sozial ungerecht. (JF)