GERA. Eine linksextremistische Gruppe unter der mutmaßlichen Anführerin Lina E. soll drei Jahre lang politische Gegner, vermeintliche Rechtsextremisten, überfallen und zusammengeschlagen haben. Nun hat die Staatsanwaltschaft Gera Anklage gegen vier weitere Personen erhoben.
Lina E. ist bereits 2020 festgenommen worden. Der Prozeß gegen die aus Kassel stammende Frau läuft inzwischen vor dem Oberlandesgericht Dresden. Von der Generalbundesanwaltschaft angeklagt sind dort auch drei Männer aus Leipzig und Berlin. Sie sollen die Taten begangen und eine „kriminelle Vereinigung“ gebildet haben.
Gruppe um Lina E. wächst auf acht Personen
Mit den neuen Anklagen wächst die Gruppe auf insgesamt acht Personen. Bisher bleibt das neue Verfahren gegen die Tatverdächtigen aus dem direkten Umfeld der 27jährigen Lina E. bei der Geraer Staatsanwaltschaft. Die Bundesanwaltschaft hat den Fall nicht an sich gezogen.
Die Angeklagten, die 22 bis 30 Jahre alt sind, sollen im Dezember 2019 an einem Überfall auf einen Rechtsextremisten in Eisenach beteiligt gewesen sein, bestätigte Oberstaatsanwalt Thomas Riebel jetzt einen Bericht des MDR.
Gefährliche Körperverletzung und Sachbeschädigung
Die Täter hatten das Opfer damals vor dessen Wohnhaus in Eisenach angegriffen. Sie schlugen den Mann zusammen und traktierten ihn mit Pfefferspray. Die Vorwürfe der Anklagebehörde lauten unter anderem auf gefährliche Körperverletzung und Sachbeschädigung. Die nun angeklagten Männer müssen sich vor der Jugendkammer und der Großen Strafkammer des Landgerichts Meiningen verantworten.
Brisant: Einer der Beschuldigten hat laut MDR bisher als Kronzeuge im Prozeß gegen Lina E. ausgesagt. Die schweren Angriffe, die ihr und ihren drei mutmaßlichen Komplizen vorgeworfen werden, geschahen in Leipzig, Wurzen und Eisenach. (fh)