BERLIN. Um auf den Klimawandel aufmerksam zu machen, haben zwei Frauen die Spitze des Berliner Weihnachtsbaumes vor dem Brandenburger Tor abgesägt. Dazu ließen sich die Mitglieder der „Letzten Generation“ von einer mobilen Hebebühne in rund fünfzehn Metern Höhe fahren, wo sie rund anderthalb Meter der geschmückten Tanne mit einer Handsäge kappten.
Während der Aktion entrollten die beiden Frauen ein Transparent mit der Botschaft „Das ist nur die Spitze des Weihnachtsbaumes“. Neben der Baumspitze fiel auch Weihnachtsschmuck zu Boden. Besonders pikant: Der Berliner Weihnachtsbaum steht in einer Hochsicherheitszone in Nähe des Reichstages. Schwerbewaffnete Polizisten bewachen rund um die Uhr den Platz.
Wir haben die Spitze vom #Weihnachtsbaum vor dem #BrandenburgerTor abgesägt.
Das hier ist nur die Spitze, der darunter liegenden #Klimakatastrophe! Während hier die Menschen durch die Läden rennen, um die besten Geschenke zu finden, finden andere kein Wasser! #LetzteGeneration https://t.co/BCFvhsLYvI pic.twitter.com/ieaOta9eEv
— Carla Hinrichs – Widerstand oder Katastrophe (@carla_hinrichs_) December 21, 2022
„Letzte Generation“ wird nicht gestört
Wie es sein kann, daß die „Letzte Generation“ in Nachbarschaft zum Reichstagsgebäude eine mobile Hebebühne errichten konnte, um ungehindert eine Straftat zu begehen, ist derzeit völlig unklar. Erst im Oktober wurde der Bundestag selbst Zielscheibe. Auf Fotos ist zu sehen, wie Dutzende Polizisten um das Fahrzeug herumstehen, aber nicht einschreiten. Nach der Straftat wurden offenkundig die Personalien aufgenommen.
Die Gewerkschaft der Polizei in Berlin zeigte sich gegenüber der Bild empört. „Wir sehen doch anhand von solchen Aktionen, wie scheinheilig diese Organisation in Teilen längst agiert“, sagte Gewerkschaftssprecher Benjamin Jendro. „Es muß höhere Wissenschaft sein, wenn man denkt, daß man mit dem Absägen der Spitze eines Weihnachtsbaumes etwas Sinnvolles gegen den voranschreitenden Klimawandel unternimmt.“ (JF)