BERLIN. Das Bundeskriminalamt (BKA) hat vor linksextremen Anschlägen auf kritische Infrastruktur in Deutschland gewarnt. Grundsätzlich sei zu konstatieren, daß insbesondere seit dem russischen Angriff auf die Ukraine ein „gesteigertes Interesse der linken und der klimaaktivistischen Szene an Aktionen unter anderem gegen mit der Öl- und Gaswirtschaft assoziierten Infrastrukturanlagen und Wirtschaftsunternehmen zu verzeichnen ist“, heißt es in einem BKA-Geheimpapier vom 21. November, das der JUNGEN FREIHEIT vorliegt.
Konkret verweist die Behörde in ihrem Papier „Gefährdungsbewertung zu möglichen Ausspähsachverhalten von Einrichtungen der kritischen Infrastruktur und des Militärs“ auf zahlreiche Fälle, in denen es zu verdächtigen Vorkommnissen in der Nähe wichtiger Energieanlagen oder Militäreinrichtungen kam. Mehr als 20 verdächtige Fälle wurden seit Februar registriert.
Bundeskriminalamt: Nicht nur Kasernen im Visier
So notiert das BKA beispielsweise zahlreiche Sichtungen unbekannter Drohnen, die sich Kasernen oder Übungsplätzen näherten. Zuletzt wurde unbekannte Flugobjekte etwa am 9. November über dem Truppenübungsplatz Bergen-Hohne gesichtet. Doch auch um die Energieinfrastruktur sorgt sich die Sicherheitsbehörde. Erst vor wenigen Tagen wurde über der der wichtigen Erdgasübernahmestation in Lubmin eine unbekannte Drohne gemeldet. In der Kleinstadt in Mecklenburg-Vorpommern kamen bis zu ihrer Sprengung auch die beiden Röhren von Nord Stream an Land an.
Grundsätzlich sei eine „finale Einordnung“ der Fälle „derzeit nicht möglich“, schreibt das Bundeskriminalamt. „Neben einer politischen Motivation könnten die Hintergründe der Ereignisse auch außerhalb politisch motivierter Kriminalität beziehungsweise kriminellen Agierens verortet sein.“ (ho)