BERLIN. Ab 18. Juni will die Klimasekte „Letzte Generation“ den Verkehr auf Berlins Autobahnen weitgehend lahmlegen. Vielbefahrene Strecken sollen wochenlang „zum Ort des friedlichen Widerstands“ werden. Das hat die Gruppe nun angekündigt. An den Aktionen sollen sich „weitaus mehr Menschen als zuvor“ beteiligen. Derzeit trainieren viele selbsternannte „Klimaschützer“, sich auf den Fahrbahnen festzukleben.
Zuletzt war es vermehrt zu Gegenaktionen von Autofahrern gekommen, die die Blockierer von der Straße zogen. Ein älterer Mann in Bayern zückte dabei sogar einen Baseballschläger. Die Politik warnt Verkehrsteilnehmer jedoch davor, die Blockaden eigenhändig zu beenden. Damit würden sie sich strafbar machen, sagte Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU). Autofahrer müßten die Räumung der Polizei überlassen. Doch die braucht oft sehr lang, bis sie dort ist und sucht dann zunächst meist das Gespräch mit den Störern.
Wütende Kommentare in sozialen Medien
Nun geht die Befürchtung um, daß im Stau stehende Verkehrsteilnehmer die Nerven verlieren könnten, wenn sie wegen der Blockaden Termine verpassen. In sozialen Medien ist in wütenden Kommentaren bereits vom „Krieg auf den Autobahnen“ die Rede.
Nach Polizeiangaben hat die selbsternannte „Letzte Generation“ allein im Januar und Februar in Berlin 45 Mal Autobahnabfahrten mit sitzenden und angeklebten Demonstranten blockiert. Erst am Dienstag hatten sich Störer mehrfach auf eine Kreuzung in Dresden gesetzt. Diese Aktion war sogar polizeilich angemeldet.
Die Initiative gab nun bekannt, in den vergangenen Wochen Vorträge und Treffen organisiert und „immer mehr Menschen in gewaltfreiem, zivilen Widerstand trainiert“ zu haben. Um ihre Forderungen für noch mehr Klimaschutz durchzusetzen, „braucht es eine öffentliche Störung durch die Unterbrechung des Alltags“. (fh)