BERLIN. Ausländische Kinder und Jugendliche beziehen nach wie vor deutlich öfter Hartz IV als deutsche. Während der Anteil der unter 18jährigen Deutschen in Bedarfsgemeinschaften bei 9,4 Prozent liegt, beträgt jener der Ausländer Stand September 2021 mehr als 38 Prozent, ergab eine Antwort des Bundesarbeitsministeriums auf eine Anfrage des sozialpolitischen Sprechers der AfD-Bundestagsfraktion, René Springer, die der JUNGEN FREIHEIT vorliegt.
Im Corona-Jahr 2020 lagen die Werte bei beiden Gruppen höher. Im Vergleich zu 2015 nahm der Anteil der deutschen Kinder und Jugendlichen, die Sozialleistungen nach SGB II beziehen, jedoch ab, während jener der Ausländer von 34,6 auf 38,5 Prozent anstieg. Das Bundesarbeitsministerium wies darauf hin, daß Personen mit doppelter Staatsbürgerschaft bei der Antragstellung lediglich eine Nationalität angeben können. Insgesamt betrug die Zahl der Minderjährigen, die in Hartz-IV-Bedarfsgemeinschaften leben im September fast 1,8 Millionen. 1,13 Millionen waren Deutsche, rund 700.000 Ausländer.
„Einwanderung in unsere Sozialsysteme unterbinden“
Aus der Antwort ging außerdem hervor, daß die Zahl der armutsgefährdeten Kinder und Jugendlichen laut Mikrozensus in den vergangenen Jahren zugenommen hat. Waren es 2015 noch 2,6 Millionen, was einem Anteil von 19,7 Prozent entspricht, waren 2020 rund 2,8 Millionen (20,2 Prozent) davon betroffen. Das Ministerium gab allerdings zu bedenken, daß die Zahlen von 2020 nur eingeschränkt mit denen der Vorjahre vergleichbar seien. 2019 betrug der Anteil mit 20,5 Prozent leicht mehr. Als armutsgefährdert gilt, wer weniger als 60 Prozent des mittleren Einkommens (Medianeinkommen) verdient.
„Wir haben in Deutschland ein riesiges Problem mit Kinderarmut, die durch eine ungesteuerte Zuwanderung ganz offenkundig verschärft wurde“, kritisierte Springer gegenüber der JF. Dabei sei es die Aufgabe der Bundesregierung, „unsere Gesellschaft als Solidargemeinschaft zu schützen und die Einwanderung in unsere Sozialsysteme zu unterbinden“.
Doch statt dessen plane die Ampel-Koalition mehr Einwanderung, höheres Kindergeld und die Einführung eines sogenannten Bürgergeldes, das deutlich höher ausfallen werde als die heute gültigen Hartz-IV-Sätze, monierte der Brandenburger Abgeordnete. „Das wird unsere Gesellschaft in der Zuwanderungsfrage noch mehr spalten.“ (ls)