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Streit über Homosexuellen-Gesetz: Polens Botschafter nimmt Ungarn in Schutz

Streit über Homosexuellen-Gesetz: Polens Botschafter nimmt Ungarn in Schutz

Streit über Homosexuellen-Gesetz: Polens Botschafter nimmt Ungarn in Schutz

Polens Botschafter Andrzej Przylebski verteidigt Ungarn gegen Kritik an dessen Homosexuellen-Gesetz Foto: picture alliance/dpa | Fabian Sommer
Polens Botschafter Andrzej Przylebski verteidigt Ungarn gegen Kritik an dessen Homosexuellen-Gesetz Foto: picture alliance/dpa | Fabian Sommer
Polens Botschafter Andrzej Przylebski verteidigt Ungarn gegen Kritik an dessen Homosexuellen-Gesetz Foto: picture alliance/dpa | Fabian Sommer
Streit über Homosexuellen-Gesetz
 

Polens Botschafter nimmt Ungarn in Schutz

Der polnische Botschafter in Deutschland, Andrzej Przylebski, verteidigt Ungarn wegen dessen Homosexuellen-Gesetz. Zugleich äußert er Kritik am Umgang mit dem ungarischen Volk während der Fußball-Europameisterschaft. Unterdessen fordert Bundestagsvizepräsidentin Claudia Roth (Grüne) EU-Maßnahmen gegen Ungarn.
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BERLIN. Der polnische Botschafter in Deutschland, Andrzej Przylebski, hat Ungarn gegen Angriffe wegen dessen Homosexuellen-Gesetz verteidigt. „Das Recht des ungarischen Parlaments, Schulkinder vor der Beschäftigung mit der homosexuellen Problematik gesetzlich zu schützen“, sei „evident und unbezweifelbar“, sagte er dem Redaktionsnetzwerk Deutschland.

Des weiteren betonte der polnische Diplomat, daß es dabei nicht um Intoleranz, die Verfolgung von Schwulen und Lesben oder eine Einschränkung ihrer Rechte gehe. Das entsprechende Gesetz sei seines Wissens nach auf die Schule begrenzt und solle Kinder vor einer Frühsexualisierung schützen.

Das Gesetz hatte Ungarn in den vergangenen Tagen massive Kritik aus anderen EU-Staaten eingebracht. Vor dem EM-Spiel Deutschland gegen Ungarn hatte es in dem Zusammenhang Forderungen gegeben, das Stadion in Regenbogenfarben anzuleuchten. „Den Versuch, das ungarische Volk durch die geplante Beleuchtung des Stadions in München anzuprangern, finde ich unangebracht und verletzend“, äußerte Przylebski.

 Roth wirft Ungarn Einschränkung der Meinungsfreiheit vor

Unterdessen plädierte Bundestagsvizepräsidentin Claudia Roth (Grüne) für Maßnahmen der EU gegen Ungarn wegen des Gesetzes. Ihrer Ansicht nach wollen Regierungschef Viktor Orbán „und seine Clique Informationen über und Darstellungen von Homosexualität verbieten“. Das sei „die neue Volte im unwürdigen und schäbigen Spiel mit den fundamentalen Werten der Europäischen Union“.

Roth zeigte sich besorgt, das Gesetz sei ein „klarer Versuch, die Meinungsfreiheit und weitere bürgerliche Freiheitsrechte in Verbindung mit der Ausgrenzung von Minderheiten und dem Schüren von Homophobie einzuschränken“.

Beim Spiel der deutschen Mannschaft gegen die ungarische Auswahl waren vom Deutschen Fußball-Bund Tausende Regenbogenfahnen an die Zuschauer verteilt worden. Während des Abspielens der ungarischen Hymne störte ein Flitzer mit Regenbogenflagge das Zeremoniell. Das Aufeinandertreffen endete 2:2. Deutschland zieht damit ins Achtelfinale ein und trifft dort auf England. Die ungarische Nationalelf, die nach dem Abpfiff mit den Fans erneut die Nationalhymne sang, schied aus.

(ag)

Polens Botschafter Andrzej Przylebski verteidigt Ungarn gegen Kritik an dessen Homosexuellen-Gesetz Foto: picture alliance/dpa | Fabian Sommer
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