POTSDAM. Sexuelle Belästigungsvorwürfe gegen einen Brandenburger Grünen-Politiker sorgen für Schlagzeilen. Der Geschäftsführer der Grünen Jugend in dem Bundesland, Danilo Zoschnik, soll auf Twitter einen Minderjährigen belästigt haben. Der Grünen-Landesverband reagierte auf die Vorwürfe und kündigte auf dem Kurznachrichtendienst Parteiordnungsmaßnahmen an.
In der Stellungnahme heißt es: „Das unaufgeforderte Versenden von Nacktbildern ist eine Straftat.“
(2/2) Zusätzlich werden Parteiordnungsmaßnahmen von uns und der @gj__bb umgehend eingeleitet. Bis zur Aufklärung des Sachverhalts werden wir das Ruhen der die Mitgliedschaft beantragen.
— Grüne Brandenburg (@GrueneBBG) August 11, 2021
Auch die Berliner Grünen gingen auf Distanz zu Zoschnik. Sie betonten, solche Bilder insbesondere an Minderjährige zu verschicken, sei „ein absolutes No-Go“. Weiter heißt es, der Nachwuchspolitiker sei weder Mitglied bei den Hauptstadt-Grünen noch übe er für sie eine Funktion aus.
Zoschnik selbst kritisierte seinen Brandenburger Landesverband scharf. In einem Tweet beklagte er unsolidarisches Verhalten.
Nach Bekanntwerden der Vorwürfe stellte der Nachwuchspolitiker sein Twitter-Konto auf „privat“. Gegenüber der Bild-Zeitung wies er die Anschuldigungen als „völlig haltlos“ zurück. Aufnahmen, die die Vorwürfe belegen sollen, bezeichnete er als „Fake-Screenshots“.
Danilo "Dino" Zoschnik bedroht seit gestern die Kollegin, die ihm die Anfrage mit der Bitte um Stellungnahme geschickt hat. pic.twitter.com/xqDys93RU9
— Timo Lokoschat (@Lokoschat) August 12, 2021
Grünen-Politiker plädiert für „linke Militanz“
Die Polizei Brandenburg schrieb auf Twitter, wegen der Angelegenheit eine Anzeige aufgenommen zu haben. Der Fall sei an die Kriminalpolizei weitergeleitet worden.
Bereits zuvor war Zoschnik, der Lehrer werden will, durch radikale politische Aussagen auf Twitter aufgefallen. So forderte er „linke Militanz“ in der Klimakrise und nannte sich selbst „linksextrem“. Zugleich bekannte er, die Grünen in diesem Sinne beeinflussen zu wollen. (ag)