BERLIN. Der AfD-Spitzenkandidat für die Bundestagswahl und Parteivorsitzende, Tino Chrupalla, hat eine falsche Fokussierung im Wahlkampf beklagt. Er nahm dabei die Finanz- und Einwanderungspolitik in den Blick. „Wir brauchen einen Kassensturz, anstatt an der Einnahmenschraube zu drehen. Reden wir doch darüber, daß wir bei der Migration Geld sparen können, reden wir doch darüber, daß wir viel Geld sparen können, was die Ausgaben bei der EU sind oder zum Beispiel bei Maßnahmen, was die verfehlte Energiewende angeht“, sagte er im ARD „Sommerinterview“.
Chrupalla sprach sich zudem gegen mehr Zuwanderung zur Behebung des Fachkräftemangels aus. Stattdessen müsse das Problem angegangen werden, daß 2,2 Millionen Deutsche zwischen 30 und 45 ohne Berufsabschluß seien. „Wir müssen im eigenen Land die Voraussetzungen schaffen, daß junge Leute sich eines Berufes annehmen und wertschöpfend ausüben können.“
Chrupalla: „Impfen ist eine private Entscheidung“
Angesichts der Debatte um eine mögliche neue Migrationswelle aus Afghanistan vertrat der sächsische Bundestagsabgeordnete die Position, auch bei ehemaligen Helfern der Bundeswehr im Einzelfall zu überprüfen, ob ihnen Asyl zu gewähren sei.
Mit Blick auf die laufende Debatte um Corona-Impfungen äußerte Chrupalla: „Impfen ist eine private Entscheidung. Wir setzen auf absolute Freiwilligkeit.“ Von einer Impfpflicht für Kindern halte er jedoch nichts. Zudem sei noch unklar, wie lange die Immunität nach einer Impfung anhalte. (ag)