BERLIN. Wegen der angespannten Sicherheitslage in Afghanistan hat die Bundesregierung eine für Dienstag geplante Abschiebung in das Land verschoben. Die Behörden in Kabul hätten angegeben, um den 1. Mai herum gebe es deswegen logistische Beschränkungen am dortigen Flughafen, sagte eine Sprecherin des Bundesinnenministeriums der Nachrichtenagentur dpa. Daher sei es erst ab dem 6. Mai wieder möglich, Abschiebeflüge in der afghanischen Hauptstadt zu empfangen.
Grund für die verschlechterte Sicherheitslage ist demnach der geplante Abzug der internationalen Truppen aus dem Land. Der läuft seit dem 1. Mai. Die verbliebenen rund 10.000 Soldaten, darunter 1.100 aus Deutschland, sollen spätestens bis zum 11. September abrücken.
Flüchtlingshelfer demonstrieren gegen Abschiebung
Aufgrund der Corona-Pandemie waren die Abschiebungen nach Afghanistan für mehrere Monate ausgesetzt worden. Erst seit Dezember 2020 waren wieder Asylbewerber dorthin abgeschoben worden.
In der Vergangenheit war es wiederholt zu Protesten gegen Ausweisungen in das Land am Hindukusch gekommen. Zuletzt hatten Flüchtlingshelfer in Wien versucht, die Abschiebung von mehreren Afghanen zu verhindern. Unter den abgelehnten Asylbewerbern befanden sich laut österreichischer Medien auch verurteilte Sexualstraftäter und Gewalttäter. (ag)