ERFURT. Der FDP-Fraktionsvorsitzende Thomas Kemmerich ist überraschend zum Ministerpräsidenten von Thüringen gewählt worden. Kemmerich erhielt 45 Stimmen, der bisherige Ministerpräsident Bodo Ramelow kam auf 44 Stimmen bei einer Enthaltung.
Der Kandidat der AfD-Fraktion, Christoph Kindervater, der im ersten Wahlgang mit 25 Stimmen noch einen Achtungserfolg erzielen konnte, bekam im dritten Wahlgang keine Stimme. Kemmerich nahm daraufhin die Wahl an. Bei der Landtagswahl am 27. Oktober 2019 hatte die FDP nur um 73 Stimmen den Einzug in den Thüringer Landtag geschafft.
Im ersten Wahlgang hatte Ramelow 43, im zweiten Wahlgang 44 Stimmen erhalten. 46 wären in beiden Wahlgängen für eine absolute Mehrheit nötig gewesen. Kemmerich war in den ersten beiden Wahlgängen nicht angetreten. Der stellvertretende AfD-Fraktionsvorsitzende Stefan Möller begründete die Wahl Kemmerichs mit der „Staatsräson“. Für die AfD gelte: „Erst das Land, dann die Partei, dann die Person.“
Die Fraktionsvorsitzende der Linkspartei, Susanne Hennig-Wellsow, weigerte sich, Kemmerich zu gratulieren, gab diesem nicht die Hand und warf ihm den Gratulationsblumenstrauß vor die Füße.
Eklat im Thüringer Landtag: DieLinke Fraktionsvorsitzende Susanne Hennig wirft Ministerpräsident #Kemmerich den Glückwunschstrauß vor die Füße. 👇 #Thüringen pic.twitter.com/QxtQIGkqDy
— ExGrüne (@ExGruene) February 5, 2020
(tb)