BERLIN. Bundestagsvizepräsident Thomas Oppermann (SPD) ist überraschend verstorben. Der Sozialdemokrat sei am Sonntag abend bei Dreharbeiten zusammengebrochen und in ein Krankenhaus eingeliefert worden, meldete die Nachrichtenagentur dpa. Zur Todesursache lagen zunächst keine Angaben vor.
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) äußerte ihre Trauer. Sie würdigte den Verstorbenen als „verläßlichen und fairen sozialdemokratischen Partner“ in der Großen Koalition. Er habe sich „in turbulenter Zeit um unser Parlament verdient gemacht“, ließ sie über Regierungssprecher Steffen Seibert mitteilten.
Parteifreunde Oppermanns zeigten sich bestürzt. Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) schrieb auf Twitter: „Die Nachricht vom plötzlichen Tode meines Kollegen und Genossen Thomas Oppermann erfüllt mich mit tiefer Trauer. Thomas hat sich mit Leidenschaft und Verstand um unser Land und die Sozialdemokratie verdient gemacht. Meine Gedanken sind bei seiner Familie.“ Vizekanzler Olaf Scholz (SPD) schrieb, „wir alle verlieren einen Freund“.
Chrupalla lobt Oppermanns fairen Umgang
Die beiden AfD-Vorsitzenden Jörg Meuthen und Tino Chrupalla erklärten: „Die Nachricht vom Tod Thomas Oppermanns erschüttert uns. Wir haben Thomas Oppermann als sachkundigen Politiker gekannt und als engagierten und sehr fairen Bundestagsvizepräsidenten sehr geschätzt. Unser herzliches Beileid gilt seinen Angehörigen.“
Oppermann war von 2013 bis 2017 Vorsitzender der SPD-Bundestagsfraktion. Zuletzt hatte er sich für eine Verkleinerung des Bundestages eingesetzt. Vor dem Hintergrund der Demonstrationen gegen die Corona-Maßnahmen der Bundesregierung sprach er sich gegen ein Verbot der Reichsflagge aus. (ag)