BERLIN. Der Kandidat für den CDU-Vorsitz, Friedrich Merz, hat sich dafür ausgesprochen, den Frauenanteil in seiner Partei mittels einer Quote zu erhöhen. Er sei für „jedes Mittel“ zu haben, das für mehr weibliche Mitglieder in der CDU und dem Bundestag sorge. Eine parteiinterne Frauenquote sei aber ein letzter Versuch, „von oben Probleme zu lösen“, die „man unten nicht hinbekommt“, sagte Merz am Mittwoch dem Nachrichtenportal „The Pioneer“.
Er habe sich nie gegen eine Frauenquote in der CDU ausgesprochen, führte der Christdemokrat aus. Gegenüber einer Quote zur Erhöhung der Zahl weiblicher Dax-Vorstände sei er aber skeptisch.
Er halte es für wirkungsvoller, bei den Unternehmen in Bundeseigentum mit gutem Beispiel voranzugehen, und dort Frauen in Führungspositionen zu präsentieren. Dann würden „Privatunternehmen vor lauter Begeisterung sagen ‘Das machen wir auch’“, bekräftigte Merz.
CDU will ab Januar Frauenanteil von 30 Prozent umsetzen
CSU-Chef Markus Söder hatte vergangene Woche für eine Frauenquote in Vorständen von Dax-Unternehmen plädiert. Zuvor hatte er sich für mehr weibliche Minister in der Bundesregierung ausgesprochen.
Die CDU hatte im Juli beschlossen, ab 2025 fünfzig Prozent ihrer Vorstandsposten mit Frauen zu besetzen. Die Erhöhung des weiblichen Anteils soll schrittweise erfolgen. Ab Januar 2021 gilt zunächst eine Quote von 30 Prozent. (zit)