BERLIN. Im Fall der Anschläge auf Geschäfte türkischstämmiger Inhaber im bayerischen Waldkraiburg hat nun die Generalbundesanwaltschaft die Ermittlungen übernommen. Grund dafür sei dessen besondere Bedeutung, sagte ein Sprecher der Behörde am Dienstag der Nachrichtenagentur dpa.
Vor rund zehn Tagen hatte die Polizei einen 25 Jahre alten Mann festgenommen, der im Verdacht steht, seit April die Scheiben dreier türkischer Läden eingeschlagen und ein Feuer in einem Gemüseladen gelegt zu haben. Dabei waren sechs Menschen verletzt worden. Bei der Durchsuchung der Wohnung des Tatverdächtigen in Waldkraiburg fanden Beamte Rohrbomben, Schwarzpulver, Phosphor und andere verschiedene Stoffe, sowie eine Waffe mit Munition. Die Bomben soll er selbst gebastelt haben.
IS-Anhänger mit „Haß auf Türken“
Der in Deutschland geborene Moslem gestand die Tat und gab an, das Motiv dafür sei „Haß auf Türken“ gewesen. In seiner Vernehmung bezeichnete er sich laut Bayerischem Rundfunk als Anhänger und Kämpfer der Terrororganisation Islamischer Staat. Er habe weitere Anschläge geplant. Er sitzt seit seiner Festnahme in Untersuchungshaft.
Wegen des Brandanschlags mit sechs Verletzten wird dem deutschen Staatsbürger auch versuchter Mord vorgeworfen. Auch deshalb habe der Bundesanwalt den Fall an sich gezogen, heißt es in dem Bericht. Weitere Einzelheiten zur Übernahme der Ermittlungen seien jedoch nicht bekannt geworden. In Bayern hatte die Zentralstelle zur Bekämpfung von Extremismus und Terrorismus bei der Generalstaatsanwaltschaft München den Fall betreut. (ls)