BERLIN. Die Präsidentin des Wirtschaftsrats der CDU, Astrid Hamker, hat die „Fridays for Future“-Bewegung für ihre Proteste gegen Siemens kritisiert. „Wir können nicht als Deutsche anderen Ländern unsere Haltungen von oben herab in einem neokolonialistischen Stil aufdrücken“, sagte sie mit Blick auf die Vorwürfe gegen den Konzern wegen seiner Lieferung einer Zugsignalanlage für ein australisches Kohlebergwerk. „Fridays for Future“ hatte deswegen für den Montag zu deutschlandweiten Protesten gegen Siemens aufgerufen
„Kein Land will sich von uns vorschreiben lassen, vorhandene, benötigte Bodenschätze nicht mehr nutzen zu dürfen“, ergänzte Hamker. Viele Länder hätten auch kaum etwas anderes, um ihrer Bevölkerung „auch nur geringen Wohlstand“ zu sichern. „Das ist freilich in unserem reichen Land manchen Kindern immer weniger zu vermitteln, weil sie nicht wissen, was Armut bedeutet und worauf auch unser Wohlstand gründet“, kritisierte die CDU-Politikerin.
Australien sei zudem ein demokratisches Land, das sich für die weitere Nutzung der Kohle entschieden habe. „Wo kommen wir hin, wenn deutsche Besserwisser so anmaßend über andere Länder verfügen wollen?“ Oft seien zudem deutsche Produkte und Dienstleistungen umweltfreundlicher als die anderer Wettbewerber. Es sei naiv, zu glauben, „daß nicht andere Unternehmen schnell eintreten, wenn deutsche Unternehmen nicht mehr weltweit bei Projekten wie in Australien mit im Rennen sind“. (tb)