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Corona-Maßnahme: Beherbergungsverbot stößt zunehmend auf Kritik

Corona-Maßnahme: Beherbergungsverbot stößt zunehmend auf Kritik

Corona-Maßnahme: Beherbergungsverbot stößt zunehmend auf Kritik

Beherbergungsverbot
Beherbergungsverbot
Berliner haben es derzeit schwer, in anderen Bundesländern übernachten zu dürfen Foto: picture alliance/Wolfgang Kumm/dpa
Corona-Maßnahme
 

Beherbergungsverbot stößt zunehmend auf Kritik

Die Kritik am Beherbergungsverbot für Personen aus Städten und Regionen mit hohen Corona-Infektionszahlen wächst. Unter anderem drängt Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) auf eine Aufhabung der Regelung. Auch der Präsident des Deutschen Städtetages, Burkhard Jung (SPD), hält das Beherbergungsverbot für unsinnig.
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Unwort, Umfrage, Alternativ

BERLIN. Die Kritik am Beherbergungsverbot für Personen aus Städten und Regionen mit hohen Corona-Infektionszahlen wächst. Derzeit könne man beobachten, wie die Zahlen in allen Großstädten anstiegen, sagte Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) im ZDF. „Beherbergungsverbote zum Beispiel zwischen Berlin und Brandenburg machen doch gar keinen Sinn.“ Er wolle das Thema deshalb am Mittwoch noch einmal bei der Ministerpräsidentenkonferenz ansprechen.

In der vergangenen Woche hatten die meisten Bundesländer ein sogenanntes Beherbergungsverbot beschlossen, das vorsieht, daß Einwohner aus Orten mit hohen Corona-Zahlen innerhalb Deutschlands nur dann woanders übernachten dürfen, wenn sie einen maximal zwei Tage alten negativen Test vorlegen können. Dies gilt für Gebiete mit mehr als 50 Corona-Fällen pro 100.000 Einwohner. Durch die Regelung dürfen beispielsweise Berliner derzeit nicht im benachbarten Brandenburg übernachten. Tagsüber dürfen sich die Einwohner der Hauptstadt jedoch in Brandenburg aufhalten und auch dort arbeiten.

Braun verteidigt Beherbergungsverbot

Kritik an der Regelung kam auch vom Präsidenten des Deutschen Städtetages, dem Leipziger Oberbürgermeister Burkhard Jung (SPD). Dieser warb dafür, das Beherbergungsverbot wieder aufzuheben.  Die Regelung sei „nicht durchdacht, da wird man noch mal rangehen müssen“, sagte er den Zeitungen der Funke Mediengruppe. „Denn wir haben keine Hinweise darauf, daß Hotels oder der Verkehr mit Bus und Bahn Hotspots sind. Die Hotspots entstehen ganz woanders.“

Auch FDP-Chef Christian Lindner äußerte sich gegenüber der Welt kritisch: „Die pauschale Einschränkung der Freizügigkeit innerhalb Deutschlands empfinde ich als unverhältnismäßig.“ Allein der Wohnsitz in einem Corona-Risikogebiet mache aus vorsichtigen Menschen nicht sofort ein Risiko.

Kanzleramtsminister Helge Braun (CDU) verteidigte hingegen das Beherbergungsverbot. „Mecklenburg-Vorpommern hat als Ganzes eine Inzidenz von etwas um die fünf und Berlin über 60. Wenn es zu solchen Unterschieden im Infektionsgeschehen kommt, ist es ganz klar, daß jeder sich schützen will, und dann ist so etwas am Ende unvermeidlich“, sagte Braun in der ARD. Wichtig sei nun, daß die betroffenen Städte wieder unter die Grenze von 50 Infektionen pro 100.000 Einwohner kämen. „Wenn wir das schaffen, ist auch der Reiseverkehr kein Problem.“ Das Beherbergungsverbot sei lediglich eine „Notfallmaßnahme“. (krk)

Berliner haben es derzeit schwer, in anderen Bundesländern übernachten zu dürfen Foto: picture alliance/Wolfgang Kumm/dpa
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