BERLIN. Die Open-Society-Foundation des US-Milliardärs George Soros erwägt, sich wegen des Erstarkens der AfD auch in Deutschland zu engagieren. „Wir schauen uns Möglichkeiten an, Akteure im Osten Deutschlands, die unsere Werte teilen, zu unterstützen“, sagte Stiftungsdirektorin Selmin Caliskan laut der Nachrichtenagentur Reuters am Donnerstag in Berlin.
Die Stiftung hatte wegen des Drucks der ungarischen Regierung ihr Büro in Budapest 2018 geschlossen und nach Berlin verlegt. Der ungarischstämmige Milliardär Soros unterstützt weltweit zumeist linksliberale Bemühungen. Anfang Februar hatte er die Grünen gelobt. „Die Grünen haben sich zur einzigen konsequent pro-europäischen Partei im Lande entwickelt, und sie legen in den Meinungsumfragen weiter zu, während die AfD ihren Zenit erreicht zu haben scheint“, schrieb er in einem Essay auf der Online-Plattform „Project Syndicate“.
Im vergangenen Jahr rühmte er sich, mehrere hunderttausend Pfund für eine Anti-Brexit-Kampagne zur Verfügung gestellt zu haben. Seine Stiftung unterstützte in Deutschland bereits Projekte zu angeblicher Gleichberechtigung und Anti-Diskriminierung. Zudem liegt ein Schwerpunkt auf der Förderung von journalistischen Organisationen wie etwa das „International Consortium of Investigative Journalists“, das unter anderem die Veröffentlichungen zu den sogenannten Panama-Papers betreut hatte. (ls)