BERLIN. SPD-Politiker haben mit Spott und Vorwürfen auf den Rückzug der Fraktionsvorsitzenden der Linkspartei im Bundestag, Sahra Wagenknecht, aus der Führung der „Aufstehen“-Bewegung reagiert. Der SPD-Bundestagsabgeordnete Johannes Kahrs nannte Wagenknechts Schritt „peinlich“. Nun sollten andere für sie die Arbeit machen.
tja. wagenknecht bleibt liegen. will nicht mehr aufstehen. die arbeit sollen jetzt andere machen. peinlich.
Wagenknecht zieht sich aus Spitze bei „Aufstehen“ zurück https://t.co/pY3rkW3PTu— Johannes Kahrs (@kahrs) 9. März 2019
Der SPD-Kandidat für das Europaparlament, Simon Vaut, warf Wagenknecht vor, ihr „nationaler Sozialismus“ habe Schaden angerichtet. Aber nun habe eine mögliche Koalition aus SPD, Linkspartei und Grünen wieder eine Perspektive.
Eine gute Nachricht: @SWagenknecht ist mit #Aufstehen sang und klanglos gescheitert. Zu recht. Ihr nationaler Sozialismus schadet. #R2G ist eine gute Perspektive und heute wieder ein bisschen wahrscheinlicher geworden. https://t.co/78yNg58EFR #Aufstehen
— Simon Vaut ?? (@simonvaut) 10. März 2019
Aus ihrer eigenen Fraktion erntete Wagenknecht Kritik. Ihr Parteikollege Michel Brandt äußerte sich erstaunt über ihre Entscheidung. Nach ihrem Scheitern kehre sie wieder „in den Schoß der Partei“ zurück.
#Wagenknecht hat mit ihrem Projekt #Aufstehen viel Schaden in der #Linke|n angerichtet. Jetzt bemerkt sie, Mensch, klappt nicht (schuld sind natürlich die anderen) – dann geht’s schnell wieder in den Schoß der #Partei… erstaunliches Vorgehen… https://t.co/Mky5Xc6OSC
— Michel Brandt (@michel_brandt_) 9. März 2019
Wagenknecht gibt gesundheitliche Gründe an
Wagenknecht hatte am Wochenende ihren Rückzug aus der Führung der „Aufstehen“-Bewegung angekündigt. Als Grund gab sie neben einer personellen Neuaufstellung auch gesundheitliche Gründe an. „Daß ich jetzt zwei Monate krankheitsbedingt ausgefallen bin, hatte auch mit dem extremen Streß der letzten Jahren zu tun“, sagte sie der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung.
Zugleich betonte sie auf Facebook, auch weiterhin „Aufstehen“ zu unterstützen. Es sei ein großartiges Projekt, das gebraucht werde. Zur Verbesserung der Strukturen der Bewegung sei es an der Zeit, daß sich die Berufspolitiker zurücknähmen.
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Im vergangenen September hatte die 49 Jahre alte Politikerin gemeinsam mit ihrem Ehemann Oskar Lafontaine (Linkspartei) die „Aufstehen“-Bewegung gegründet. Deren Ziel sei es, linke Wähler anzusprechen, die sich von den Parteien abgewendet hätten. (ag)