BERLIN. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) will prüfen lassen, ob die Altersfeststellung bei jungen Flüchtlingen durch Ultraschall möglich ist. „Wir brauchen die Altersbestimmung. Denn das hat Auswirkungen auf die Asylverfahren und – im Zweifel – auch auf die Strafverfahren“, sagte er der Neuen Westfälischen.
Spahn betonte, er könne verstehen, wenn Ärzte zurückhaltend mit Röntgenuntersuchungen seien, wenn sie das Alter junger Migranten bestimmen sollen. Deshalb müsse ein anderer Weg gefunden werden. Um herauszufinden, ob mit Ultraschall das Alter bestimmt werden könne, unterstütze sein Ministerium seit Jahresbeginn ein entsprechendes Projekt der Fraunhofer-Gesellschaft an der Universität des Saarlandes mit einer Million Euro.
2020 sollen Ergebnisse vorliegen
Er wolle einen Weg finden, den die Ärzteschaft mitgehen könne. Ende 2020 sollten Ergebnisse zu diesem Verfahren vorliegen.
Die Diskussion um die Altersfeststellung von mutmaßlich minderjährigen Asylbewerbern sorgte in der Vergangenheit für politische Auseinandersetzung. So hatte Baden-Württembergs Innenminister Thomas Strobl (CDU) im Zusammenhang mit straffälligen Flüchtlingen bereits mehrfach eine radiologische Untersuchung zur Bestimmung des Alters gefordert. In Hamburg hatten Röntgenuntersuchungen ergeben, daß knapp die Hälfte der angeblich minderjährigen Flüchtlinge bereits volljährig war. (ag)