DÜSSELDORF. Nordrhein-Westfalens Innenminister Herbert Reul (CDU) hat Betreuungsprogramme für die Kinder von IS-Rückkehrern angeregt. „Wenn Kinder zurückkommen, die radikalisiert sind, stellt dies die Politik vor neue Herausforderungen. Und da werden wir den Jugendämtern allein nicht diese Aufgabe überlassen“, sagte er den Zeitungen der Funke Mediengruppe.
Sein Bundesland habe in den vergangenen Jahren viel Erfahrung mit Aussteigerprogrammen für Islamisten gesammelt. Vor diesem Hintergrund „sollten wir überlegen, wie wir den Jugendämtern helfen können“, regte der 66 Jahre alte Politiker an.
Bielefelder JVA will Extremismusbeauftragten einstellen
Zur besseren Kontrolle inhaftierter IS-Angehöriger will die Justizvollzugsanstalt (JVA) in Bielefeld-Brackwede noch in diesem Jahr einen Extremismusbeauftragten einstellen. Auf diese Weise solle verhindert werden, „daß nicht weitere Inhaftierte durch Missionierung dieser Gefangenen negativ beeinflußt werden“, äußerte JVA-Leiter Uwe Nelle-Cornelsen gegenüber dem WDR.
Die Bundesregierung prüft derzeit, wie sie mit IS-Rückkehrern verfahren soll. Zuletzt hatte US-Präsident Donald Trump den Druck auf die europäischen Staaten erhöht, ihre Staatsbürger, die für die Terrormiliz gekämpft hatten, aufzunehmen. Anderenfalls werde man die derzeit gefangengehaltenen Dschihadisten freilassen.
Derweil weigern sich die USA selbst, eine IS-Anhängerin wieder aufzunehmen. Sie sei keine US-Bürgerin, erklärte Außenminister Mike Pompeo laut der Nachrichtenagentur dpa. Der Anwalt ihrer Familie behauptet jedoch, sie besitze die amerikanische Staatsbürgerschaft. (ag)