BERLIN. Imbissbuden sollen die Drogendealer von den Eingängen des Görlitzer Parks in Berlin verdrängen. „Wir setzen andere Akzente“, sagte die Bezirksbürgermeisterin von Friedrichshain-Kreuzberg, Monika Herrmann (Grüne), dem rbb.
Die Eingänge seien oft „belagert“, weil die zumeist afrikanischen Rauschgifthändler dort ihre Ware verkaufen. Daher sollten diese Plätze mit Imbißbuden anderweitig besetzt werden. Die Dealer würden so nicht verschwinden, sondern in den Park ausweichen, aber die Parkbesucher kämen dann leichter in die Grünanlage, erläuterte Herrmann.
Eine Sperrung des Parks oder schärfere Sicherheitsmaßnahmen lehnten die Anwohner Herrmann zufolge ab. Sie hätten darauf bestanden, daß der Park offen bleiben müsse, auch für Dealer. Keine Gruppe sollte verdrängt werden, auch nicht die Drogenhändler. „Das war ein ganz wichtiges Moment.“
Polizeigewerkschaft: Nulltoleranzstrategie würde Park drogenfrei machen
Der Pressesprecher der Gewerkschaft der Polizei Berlin, Benjamin Jendro, kritisierte derartige Konzepte. „Vor ihnen (den Dealern – Anm. d. Red.) zu kuschen und ihnen den Park möglichst angenehm zu gestalten und sie neben spielenden Kindern und Familien zu integrieren, ist der falsche Weg“, sagte er dem Inforadio. Es sei nicht erkennbar, ob die Politik die Situation verändern oder die Dealer als Nutzer des Parks einbinden wolle. „Eine Nulltoleranzstrategie wäre das Einzige, das den Görlitzer Park auch drogenfrei machen könnte.“
Herrmann verteidigte ihr Vorgehen. Zugleich betonte sie, es sei nicht möglich, den Park mit Ordnungsamt und „Parkläufern“ drogenfrei zu bekommen. In den vergangenen Tagen war bekannt geworden, daß sogenannte Parkläufer in einem anderen Berliner Park, anstatt den Drogenverkauf zu unterbinden, selbst mit Rauschgift handeln sollen.
Der Görlitzer Park gilt als einer der Schwerpunkte der Drogenkriminalität in der Hauptstadt. (ag)