CHEMNITZ. Rund vier Monate nach der tödlichen Messerattacke in Chemnitz hat die Staatsanwaltschaft Anklage gegen einen syrischen Verdächtigen erhoben. Dem Asylbewerber Alaa S. wird gemeinschaftlicher Totschlag sowie gefährliche Körperverletzung vorgeworfen, teilte die Staatsanwaltschaft Chemnitz am Dienstag mit.
Der Syrer soll Ende August am Rande eines Stadtfestes während eines Streits „ohne rechtfertigenden Grund mit einem mitgeführten Messer im bewußten und gewollten Handeln“ auf das Opfer Daniel H. eingestochen haben. Ebenso verdächtigt würden der noch flüchtige Iraker Farhad R.A. sowie sein Landsmann Yousif I.A.
Auslöser für den Streit unklar
Die mutmaßlichen Täter sollen Daniel H. viermal in die Brust und einmal in den Oberarm gestochen haben und trafen dabei Herz und Lunge. Zudem attackierten sie seinen Begleiter Dimitri M., der am Rücken verletzt wurde. Alaa S. nahm der Anklage zufolge billigend in Kauf, die beiden Opfer tödlich zu verletzen.
Bislang habe noch nicht herausgefunden werden können, was der Auslöser für den Streit war. Während der Ermittlungen waren laut der Nachrichtenagentur dpa mehr als 100 Zeugen vernommen worden. Nach dem Tod war es in der sächsischen Stadt zu zahlreichen Protesten gegen die Flüchtlingspolitik der Bundesregierung gekommen. Auch die AfD hatte sich daran beteiligt. (ls)