BERLIN. Die kommissarische SPD-Chefin Malu Dreyer hat ein mögliches Bündnis mit der Linkspartei auf Bundesebene nicht ausgeschlossen. „Sollte es eine Mehrheit links von der Union geben, müssen wir das Gemeinsame suchen und das Trennende analysieren. Unser Anspruch muß sein, ein Bündnis anzuführen“, sagte die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin den Zeitungen der Funke Mediengruppe.
Zwar vertrete die Linkspartei zum Teil Positionen, die sie nicht teile, und einige davon seien auch nicht verhandelbar. „Aber Koalitionspartner sind nie das gleiche wie man selbst. Dann muß man sich eben verständigen.“ Sie sei jedenfalls „gespannt“ auf Rot-Rot-Grün in Bremen.
Linke: Äußerungen machen Hoffnung
Zuvor hatte der frühere SPD-Chef Sigmar Gabriel der derzeitigen SPD-Führung aus Dreyer, Manuela Schwesig und Thorsten Schäfer-Gümbel einen zu starken Linkskurs vorgeworfen. Die Partei sei „linker als die Linkspartei geworden und ökologischer als die Grünen“. Man konzentriere sich zu sehr auf Gruppen- und Minderheitenthemen, beklagte er.
Die Linkspartei hingegen zeigte sich erfreut über Dreyers Äußerungen. Diese machten Hoffnung, daß nach der nächsten Bundestagswahl „konstruktive Gespräche über neue linke Mehrheiten möglich sind“, sagte Parteichefin Katja Kipping der Nachrichtenagentur dpa. Gemeinsam könne man so dafür Sorge tragen, „daß soziale Gerechtigkeitsthemen wie Arbeit, Rente und Gesundheit nicht von einer schwarz-grünen Mehrheit untergebuttert werden“. (krk)