GÜTERSLOH. Deutschland benötigt angeblich bis zum Jahr 2060 jährlich 260.000 Zuwanderer, um freie Arbeitsstellen zu besetzen. Nur so lasse sich laut einer Studie im Auftrag der Bertelsmann Stiftung der Bedarf an qualifizierten Arbeitskräften decken. „Migration ist ein zentraler Schlüssel zu einer gelingenden Zukunft. Deutschland braucht Fachkräfte – auch aus Regionen außerhalb Europas“, betonte Stiftungsvorstand Jörg Dräger.
Der Prognose zufolge sei zu erwarten, daß durchschnittlich jährlich 114.000 Migranten aus der EU in die Bundesrepublik kommen werden. Zusätzlich müßten demnach weitere 146.000 Personen aus außereuropäischen Ländern einwandern.
Dräger: Brauchen Einwanderungsgesetz
Bei der Berechnung der Zahlen seien eine höhere Geburtenrate und mehr Frauen und ältere Menschen auf dem Arbeitsmarkt berücksichtigt worden. Aber auch im Fall der Rente mit 70 könne Deutschland seinen Fachkräftemangel nicht mit einheimischem Nachwuchs beheben.
Dräger forderte ein Einwanderungsgesetz, das insbesondere die Migration von außerhalb Europas regele. „Heute wandern noch viel zu wenige Fachkräfte aus Drittstaaten nach Deutschland ein.“ Da sich die EU-Staaten weiter anglichen, sei mit einer sinkenden Zuwanderung aus diesen Ländern zu rechnen. Zudem hätten sie ebenfalls mit den Folgen des demographischen Wandels zu kämpfen.
Im Jahr 2015 hatte die Bertelsmann Stiftung noch eine jährliche Zuwanderung von 500.000 Migranten gefordert. (ag)