AACHEN. Die Aachener Polizei hat vor den geplanten Klimademonstrationen am 21. und 22. Juni in der Stadt Schüler, Studenten und Eltern davor gewarnt, an den Kundgebungen teilzunehmen. Sie begründete dies in einem Brief mit der Gefahr, daß die „Fridays for Future“-Klimaproteste von gewaltbereiten Gruppen instrumentalisiert werden könnten.
„Tappen Sie nicht in d ‚Strafbarkeitsfalle’, weil Sie glauben, sich m zivilem Ungehorsam für d gute Sache einzusetzen“ – Polizei Aachen (hier: Chef d Direktion „Gefahrenabwehr“) schickt anlässlich #FridaysForFuture-Aktionstag am 21.6. Brief an Schulen im RegBezirk Köln – Ziel pic.twitter.com/6W1ldOC1Zr
— Jürgen Döschner (@jdoeschner) 4. Juni 2019
In dem Schreiben, das unter anderem an das Schulministerium, die Regierungsbezirke Köln und Düsseldorf, sowie an die Schülervertretungen ging, verwieß die Polizei auf die an dem Wochenende parallel stattfindenden Aktionen des linksextremen Bündnisses „Ende Gelände“. Die Gruppierung war in der Vergangenheit durch Anschläge und Gewalttaten rund um den Hambacher Forst aufgefallen.
Bereits im März hatte der Verfassungsschutz gegenüber der JUNGEN FREIHEIT geäußert, daß auch die linksextreme Interventionistische Linke sich unter die Klimaproteste mische. So beteiligten sich deren Angehörige unter anderem an einer Demonstration in Hamburg während des Besuchs von Greta Thunberg.
Klimaaktivisten werten Brief als „Drohgebärde“
Wer sich an den Aktionen von „Ende Gelände“ beteilige, laufe Gefahr, in „aggressive Auseinandersetzungen zu geraten“, mahnte der Polizeieinsatzleiter Thomas Dammers in dem Brief weiter. Die Polizei werde gegen Straftaten, die während der Kundgebungen begangen würden, konsequent vorgehen. Er hoffe, die Versammlungen der „Fridays for Future“-Bewegung blieben weiterhin friedlich.
Eine der führenden Sprecherinnen von „Fridays for Future“, Carla Reemtsma, kritisierte gegenüber dem WDR das Schreiben der Polizei als Versuch, die Klimaschutzbewegung zu spalten und zu kriminalisieren. Beide Organisationen seien „zwar verschiedene Bewegungen, aber wir sind uns einig in den Zielen und in dem Prinzip der Gewaltfreiheit“.
Die Unterstützerorganisation der Klimademonstranten, „Parents for Future“, betonte, sich nicht von solchen „Drohgebärden“ abschrecken zu lassen. Auch „Ende Gelände“ sprach von „falschen Unterstellungen“ der Aachener Polizei.
Wir lassen uns nicht spalten, wir lassen uns auch durch Drohgebärden nicht von der Teilnahme an den Demonstrationen abschrecken.
22/
— Parents For Future DE (@parents4future) 6. Juni 2019
(ag)